Niederkrüchten Auch Edeka bietet zweiten Markt an

Niederkrüchten · Kurz vor der politischen Entscheidung über den künftigen Standort für einen Lebensmittel-Vollsortimenter in Elmpt ist der Endspurt zwischen den beiden Konkurrenten Edeka und Rewe in vollem Gang.

 Noch befindet sich Edeka am Laurentiusmarkt in Elmpt. Ein neuer Edeka-Markt soll an der Mönchengladbacher Straße gebaut werden. Das Unternehmen sicherte der Gemeinde jetzt zu, auch in Alt-Niederkrüchten bauen zu wollen.

Noch befindet sich Edeka am Laurentiusmarkt in Elmpt. Ein neuer Edeka-Markt soll an der Mönchengladbacher Straße gebaut werden. Das Unternehmen sicherte der Gemeinde jetzt zu, auch in Alt-Niederkrüchten bauen zu wollen.

Foto: Busch

Edeka hat sich nun bereit erklärt, im Falle eines Zuschlags für den favorisierten Standort an der Mönchengladbacher Straße in Elmpt einen zusätzlichen Markt in Alt-Niederkrüchten zu errichten. Der vorgesehene Standort wäre an der Kreuzung der B 221 mit der L 372 (ehemalige B 230). Diese Absichtserklärung liege der Gemeindeverwaltung inzwischen schriftlich vor, bestätigten Gerd Sluiters und Dennis Gotthardt in einem Pressegespräch. Sluiters ist Bevollmächtigter des Investors, der Prebag Holding AG, Gotthardt ist Gebietsleiter Expansion bei Edeka. Die Lage an der stark frequentierten B 221 lasse es zu, einen zweiten Markt im Gemeindegebiet wirtschaftlich zu betreiben, so Gotthardt.

Ähnliche Signale hatte auch Rewe kurz zuvor ausgesandt: Rewe will ins Heineland, kann sich aber ebenfalls vorstellen, einen zweiten Standort "im Osten der Gemeinde" anzusiedeln. Damit dürfte Alt-Niederkrüchten gemeint sein. Diese Entscheidung "wird aber auch maßgeblich davon beeinflusst, welche Entscheidung hinsichtlich des Planstandortes 'Mönchengladbacher Straße' getroffen wird", heißt es in einem Schreiben, das Rewe am 27. Mai an den Bürgermeister und die Politik sandte.

Sluiters, Gotthardt und auch der aktuelle Edeka-Marktbetreiber Reiner Schnitzler warben im Pressegespräch nachdrücklich für den Standort Mönchengladbacher Straße. "Wir sind von diesem Standort überzeugt, und wir stehen dazu", unterstrich Sluiters. Die Frage, ob auch das Heineland eine denkbare Alternative sein könnte, stelle sich daher für Edeka derzeit nicht, so Gotthardt.

Sluiters verwies darauf, dass sowohl Edeka als auch Rewe bei früheren Standortprüfungen das Heineland abgelehnt hätten. Dies hatte auch Rewe-Expansionsmanager Matthias Schmitz kürzlich im Rat eingeräumt. Zwischenzeitlich haben das mittlerweile vollgelaufene Baugebiet Malerviertel und die mittelfristige Aussicht auf weitere Wohnbebauung im Heineland aber offenbar einen Sinneswandel bei Rewe ausgelöst.

Sluiters verwies auch auf das von der Gemeinde in Auftrag gegebene und von der Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH aus Köln Anfang 2014 vorgelegte Einzelhandels- und Zentrenkonzept für Niederkrüchten. Darin unterstützt der Gutachter den Standort Mönchengladbacher Straße. Auch wird eine Verlagerung beziehungsweise Erweiterung des ansässigen Edeka-Markts empfohlen. "Durch die Ansiedlung eines Wettbewerbers würde eine Wettbewerbsverschärfung ausgelöst, die in jedem Fall die kurzfristige Aufgabe zur Folge hätte", heißt es in dem Gutachten.

Diese Sorge treibt auch die Edeka-Belegschaft um. "Unsere Mitarbeiter haben Angst um ihre Arbeitsplätze", sagt Schnitzler. 25 Beschäftigte hat der Edeka-Markt derzeit. Bei einem Neubau an der Mönchengladbacher Straße werde sich diese Zahl in etwa verdoppeln. Weitere Arbeitsplätze hängen zumindest indirekt vom Edeka-Markt ab. Schnitzler bezieht nach eigenen Angaben Waren von acht produzierenden Betrieben aus dem unmittelbaren Umfeld, darunter Landwirte und Gartenbaubetriebe.

(jo-s)
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