Viersen Auch SPD will mehr Wildwiesen

Viersen · Die Bündnisgrünen haben beantragt, dass mehr städtische Freiflächen zum Lebensraum für Insekten und Pflanzen werden sollen

Ein Antrag der Viersener Grünen, städtische Grünflächen in Wildblumenwiesen umzuwandeln, stößt auch bei der SPD-Fraktion auf positive Resonanz. "Wir finden diese Idee sehr sinnvoll", erklärte SPD-Ratsherr Dirk Lenzkes.

Für die Viersener Sozialdemokraten darf der Grünen-Antrag jedoch nicht losgelöst von anderen, bereits beschlossenen Anträgen gesehen werden. "Die SPD hat Anfang Oktober im Ausschuss für Stadtentwicklung einen Antrag mit dem Thema ,Essbare Stadt und Urban Gardening' gestellt - ein Antrag, der übrigens auch die Unterstützung der Grünen gefunden hat. Vor diesem Hintergrund macht eine getrennte Sichtweise auf beide Anträge keinerlei Sinn", findet Lenzkes.

Beim Urban Gardening sollen unter anderem Freiflächen in der Stadt genutzt werden, um auch alte Nutzpflanzen anzubauen, die den Einwohnern frei nach dem Motto "Essbares am Wegesrand" zur Verfügung gestellt werden. Speziell für Menschen, die keinen Garten haben, stellt dies nach Auffassung der Viersener Sozialdemokraten eine "interessante Alternative" dar, die bereits in vielen Städten angeboten wird. "Wir glauben, dass sich beide Anträge sehr gut ergänzen. Uns ging es in unserem Antrag um eine höhere Biodiversität, die gerade für Insekten wichtig ist", sagte Lenzkes.

Wie unsere Zeitung berichtete, wollen die Grünen städtische Grünflächen, "wo immer möglich", in Wildblumenwiesen umwandeln. Sie sehen Wildblumenwiesen als einen Beitrag zum Artenschutz an. "Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten geht auf Acker- und Weideflächen inzwischen drastisch zurück", erläuterte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Martina Maaßen. "Wo früher auf den Weiden und entlang der Feldwege noch zahlreiche Wildblumen blühten, widerstehen heute nur noch wenige Pflanzenarten dem Dauerstress von Bewirtschaftung und Herbiziden." Die Folge sei ein massiver Rückgang von Insekten.

Der Kreis Viersen hat unlängst in Kempen und Bracht Pilotprojekte zu Wildblumenwiesen gestartet und Flächen an den Kreisstraßen K12 und K26 in artenreiche Blumenwiesen umgewandelt.

(mrö)
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