Brüggen Auf der Spur von Wildschwein und Co.

Brüggen · Welche Tiere gibt es im Wald? Wie heißt der Baum? Wie sieht eine Fährte aus? Das waren die Aufgaben, die 128 Viertklässler bei den Waldjugendspielen zu beantworten hatten. Vom Weißen Stein aus ging es in den Forst.

 Revierförster Oliver Dreger half den Viertklässlern bei ihrer Spurensuche im Rahmen der Waldjugendspiele. Sie mussten etwa Kampfspuren finden oder eine Fährte entdecken.

Revierförster Oliver Dreger half den Viertklässlern bei ihrer Spurensuche im Rahmen der Waldjugendspiele. Sie mussten etwa Kampfspuren finden oder eine Fährte entdecken.

Foto: Busch

Ganz viel rund um den Wald konnten jetzt 128 Jungen und Mädchen entdecken. Mit den Schülern der vierten Klassen traten die Katholische Grundschule Born, die Kreuzherrenschule Brüggen und die Katholische Grundschule Bracht zu den fünften Waldjugendspielen am Weißen Stein an. Revierförster Oliver Dreger vom Regionalforstamt Niederrhein, Forstbetriebsbezirk Brüggen erwartete die Viertklässler an der holländischen Grenze. Auf einer Strecke von 2,2 Kilometern Länge waren zwölf unterschiedliche Stationen aufgebaut, die die Kinder zu absolvieren hatten. Da musste Dreger erstmal einiges erklären, bevor es losgehen konnte.

"Die Stationen bestehen im Wesentlichen aus Bäumen, aus Besonderheiten im Wald oder aus einem Naturschutzschild", beschrieb Dreger. Zwei Stationen wurden betreut. Revierpächter van Bebber war an der achten Station anzutreffen. Dort sahen die Schüler verschiedene Gegenstände oder Einrichtungen, die ein Jäger für die Jagd benötigt. Diese Dinge sollten notiert und erklärt werden. Bärbel Weinmann, ehrenamtliche Leiterin des Museums "Mensch und Jagd" in Brüggen, betreute die zehnte Station. Dort war insbesondere der Spürsinn der Schüler gefragt. Denn sie mussten neben Kampfspuren und Fraßspuren auch eine Fährte entdecken.

Zum Hintergrund der Waldjugendspiele erläuterte Dreger: "Es gab damals die Studie 'Lila Kuh', die zeigte, wie wenig die Menschen über den Wald wissen. Darum wurden die Waldjugendspiele ins Leben gerufen", so Dreger. Und auch heute zeigten die Reaktionen der Schüler, dass bei einigen rund um das Thema Waldwissen noch Luft nach oben ist.

Zunächst erklärte der Revierförster die sechs Waldregeln: Kein offenes Feuer machen, Hunde anleinen, keine Pflanzen beschädigen, keine Abfälle hinterlassen, keine Wildtiere beunruhigen und bitte auf die Wege achten.

"Gibt es hier wilde Tiere?", lautete die Frage eines Grundschülers. - "Natürlich gibt es die hier. Schau mal, wo du stehst. Das, was hier so umgewühlt aussieht, das waren Wildschweine", antwortete der Revierförster. "Aber Wölfe gibt es hier nicht?", frage ein anderes Kind ängstlich. Und gab zu: "Ich habe Angst vor den Tieren im Wald."

Seit dem 1977 gibt es mittlerweile die Waldjugendspiele. "Die Leute gehen viel zu selten in den Wald", meint Dreger. Er konnte den Kindern noch einiges erzählen, was sie bisher nicht wussten, etwa warum Brennnesseln für Schmetterlinge wichtig sind: "Die Brennnessel ist eine wichtige Pflanze für Schmetterlinge, wusstet ihr das? Die haben einen hohlen Stängel, in dem die Schmetterlingsraupen leben."

In kleinen Gruppen gingen die Schüler die Stationen ab. Dabei mussten sie auch still sein und auf Geräusche achten. Außerdem konnten sie die vielfältigen Früchte des Waldes kennelernen oder konnten das Alter von Bäumen schätzen.

Belohnt werden die Klassen mit einer Verlosung, bei der es beispielsweise einen Besuch im Landtag, Tierpräparate oder einen mehrtägigen Aufenthalt in einem Jugendwaldheim für die gesamte Klasse zu gewinnen gibt. Allerdings: Bereits der Tag im Wald stellte einen Gewinn da. Denn die Kinder konnten viel neues Wissen mit nach Hause nehmen.

(bigi)
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