Kreis Viersen Aufnahmestopp für zwei Unterkünfte

Kreis Viersen · Die Bezirksregierung weist in die Landes-Unterkünfte in Viersen und Elmpt zurzeit keine Flüchtlinge zu. In Elmpt ist ein Fall von Hepatitis A die Ursache. In der Stadt Viersen sind die Plätze wegen des Feiertags-Zuweisungsstopps frei.

Erst nach Neujahr erwartet die Stadtverwaltung Viersen wieder Asylbewerber in der Landes-Notunterkunft im früheren Kaiser's Hochhaus.

Erst nach Neujahr erwartet die Stadtverwaltung Viersen wieder Asylbewerber in der Landes-Notunterkunft im früheren Kaiser's Hochhaus.

Foto: busch

In zwei Notunterkünften des Landes im Kreis Viersen - in Elmpt und Viersen - werden zurzeit keine Flüchtlinge aufgenommen.

 In der Notunterkunft des Landes in Elmpt werden voraussichtlich bis 23. Januar keine weiteren Flüchtlinge aufgenommen werden.

In der Notunterkunft des Landes in Elmpt werden voraussichtlich bis 23. Januar keine weiteren Flüchtlinge aufgenommen werden.

Foto: J. Smets

In Elmpt wurde am 23. Dezember ein Fall von Hepatitis A diagnostiziert. Daraufhin hatte das Kreisgesundheitsamt Viersen die Person isoliert und einen Aufnahmestopp für einen Monat verhängt. Dies bestätigten Niederküchtens Bürgermeister Kalle Wassong und Bernd Hamacher, Sprecher der Bezirksregierung Düsseldorf, gestern auf Anfrage. "Die Einrichtung steht unter Quarantäne. Die 169 Menschen, die da waren, sind es auch noch", sagt Hamacher. Konsequenzen für das Personal oder für ehrenamtliche Helfer, die dort tätig seien, würden sich aus diesem Krankheitsfall nicht ergeben. "Nach Aussage des Robert-Koch-Instituts unterliegen sie keinem erhöhten Infektionsrisiko. Sie können sich impfen lassen, müssen es aber nicht", so der Sprecher.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat zwischen Heiligabend und Neujahr einen Zuweisungsstopp für Asylbewerber in seinen zentralen Notunterkünfte in den Kommunen ausgesprochen. Ankommende Flüchtlinge werden nach einem Belegungsplan in Notunterkünften aufgenommen. So rechnet die Stadtverwaltung Viersen erst ab Neujahr mit Neuankömmlingen, wie Stadtsprecher Frank Schliffke gestern erklärte. Das Kaiser's Hochhaus am Lichtenberg als Notunterkunfteinrichtung des Landes stehe zurzeit komplett leer. "Es gibt weiterhin einen Sicherheitsdienst vor Ort, aber keine speziellen Sicherungsmaßnahmen", sagte Bernd Hamacher auf die Frage, wie das leerstehende Objekt bewacht werde.

Laut Frank Schliffke stehe es seit Heiligabend leer, weil der Platz nicht benötigt werde. Dass eine Räumung wegen einer Windpocken-Erkrankung erfolgt sei, dazu wollte sich Schliffke nicht äußern und verwies auf die Zuständigkeit des Gesundheitsamtes im Kreis Viersen. Kreis-Sozialdezernent Ingo Schabrich hatte - nach Rücksprache mit dem Kreisgesundheitsamt - "keine Kenntnis von einem Windpockenfall". Er verwies auf die "übliche Routine bei Ausbruch von Krankheiten in Unterkünften": So würden die Betroffenen isoliert und Menschen, die mit ihnen im Kontakt standen, geimpft.

Das Robert-Koch-Institut sieht in seinen aktuellen Hinweisen zu "Ausbrüchen von Infektionskrankheiten in Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende" aber "keine erhöhte Infektionsgefährdung der Allgemeinbevölkerung durch die Asylsuchenden". Vielmehr seien gerade die Asylbewerber - geschwächt von der anstrengenden Reise, mit mangelndem Impfschutz versehen und wegen der engen räumlichen Situation in den Aufnahme-Unterkünften - eher eine für Infektionskrankheiten empfänglichere Gruppe als eine Gruppe, von der für andere eine Gefahr ausgehe. Unverzichtbar neben einer medizinischen Untersuchung der Flüchtlinge sei im Krankheitsfall eine Impfung der Kontaktpersonen.

In der Landes-Unterkunft in Elmpt werden voraussichtlich "erst ab 23. Januar wieder Flüchtlinge aufgenommen", erklärte Bürgermeister Wassong.

(RP)
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