Niederkrüchten Aus für die Hauptschule

Niederkrüchten · Der Schulausschuss will der gesetzlich zwingenden Auflösung der Hauptschule Niederkrüchten nicht zustimmen. Doch die Schließung ist Fakt, sagt die Schulamtsdirektorin. Nur fünf Kinder sind fürs kommende Schuljahr angemeldet worden. Die Hauptschule wird sukzessive auslaufen.

 So verwaist wie auf diesem Bild ist die Hauptschule Niederkrüchten noch nicht – doch die Schließung nach 42 Jahren lässt sich nicht umgehen. Für das kommende Schuljahr waren nur fünf Kinder angemeldet worden. Sie werden nun an der benachbarten Realschule aufgenommen.

So verwaist wie auf diesem Bild ist die Hauptschule Niederkrüchten noch nicht – doch die Schließung nach 42 Jahren lässt sich nicht umgehen. Für das kommende Schuljahr waren nur fünf Kinder angemeldet worden. Sie werden nun an der benachbarten Realschule aufgenommen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Die Hauptschule wird geschlossen, aber niemand will's gewesen sein. Weil es für das kommende Schuljahr nur fünf Anmeldungen gab (erforderlich sind mindestens 18), kann die Schule keine Eingangsklasse bilden. Darum muss sie nach 42 Jahren schließen. Das ist eine gesetzliche Zwangsläufigkeit, erklärte Schulamtsdirektorin Ursel Lamers-Heinemann. Der Schulausschuss verweigerte jedoch den formalen Beschluss. CDU, FDP und SPD enthielten sich, Grüne und CWG stimmten dagegen.

Spannend ist nun die Frage, wie sich der Rat in seiner Sitzung am 22. Mai in dieser Frage verhält. Erst kürzlich hatte der Rat, wenn auch zähneknirschend, mit großer Mehrheit der Auflösung der Grundschule Oberkrüchten zugestimmt. Auch dort waren die zur Bildung einer Eingangsklasse notwendigen Schülerzahlen nicht erreicht worden. Hans Ulrich Kneip (CWG) wollte das "Nein" der CWG als Sig-nal insbesondere an die schwarz-gelbe Ratsmehrheit verstanden wissen, endlich eine Lösung für die Schulsituation in der Gemeinde zu finden: "Wir erwarten, dass in diesem Jahr eine Entscheidung fällt, die zukunftsträchtig ist."

CDU und FDP wollen mit ihrer Enthaltung vor allem Zeit gewinnen. Johannes Wahlenberg (CDU) und Natascha Dorsch (FDP) verwiesen auf ein zwischen den Westkreisgemeinden Niederkrüchten, Brüggen, Schwalmtal, Nettetal und Viersen vereinbartes Gutachten zum Schulentwicklungsplan, das noch nicht vorliege. Das Gutachten sei in Arbeit und könne möglicherweise vor den Sommerferien vorgestellt werden, sagte Bürgermeister Herbert Winzen. Er erwähnte eine mündliche Absprache zwischen den Bürgermeistern, dass Niederkrüchten eine Schule der Sekundarstufe I behalten soll. Dies werde jedoch nicht die Hauptschule sein. Das Abstimmungsverhalten des Schulausschusses ist bestenfalls ein symbolischer Akt. "Die Schließung der Schule ist Fakt", stellte Lamers-Heinemann unmissverständlich klar. Es geht nicht mehr um das "ob", sondern lediglich um das "wie", also um den Auflösungsprozess. Das wahrscheinlichste Szenario: Die Hauptschule wird weitergeführt, so lange sie eine ausreichende Schülerzahl hat, um sowohl fachlich als auch hinsichtlich der Lehrerausstattung ein adäquates Unterrichtsangebot machen zu können. Die dazu nötige Zahl von 80 bis 90 Schülern wird vermutlich 2015 unterschritten, wenn die jetzigen Siebtklässler die Schule verlassen.

Die dann verbleibenden beiden Jahrgänge könnten geschlossen an einer benachbarten Hauptschule unterrichtet werden. Hier wäre eine Kooperation mit der Europaschule Schwalmtal denkbar. Die fünf Schüler, die zum kommenden Schuljahr an der Hauptschule Niederkrüchten angemeldet waren, sind an der benachbarten Realschule aufgenommen worden.

(jo-s)
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