Schwalmtal Ausstellung zeigt religiöse Bilder von Heinrich Röhlen

Schwalmtal · Arbeiten des Malers sind heute und am Donnerstag im Pfarrheim zu sehen. Der Glaube steht im Mittelpunkt

 Ein Freund des Malers Heinrich Röhlen, Hermann Giesen, und die angehende Kulturmanagerin Pia Steffen mit einem Röhlen-Bild im Pfarrheim.

Ein Freund des Malers Heinrich Röhlen, Hermann Giesen, und die angehende Kulturmanagerin Pia Steffen mit einem Röhlen-Bild im Pfarrheim.

Foto: Knappe

"Gebete in Farbe", so lautet der Titel einer Ausstellung, die derzeit im Rahmen der sechsten Natur- und Kulturtage in Lüttelforst zu sehen ist. Es ist eine kleine Auswahl von Ölgemälden, Reliefs, Tusche- und Kreidezeichnungen des Vierseners Heinrich Röhlen. Genau 20 Jahre ist sein Tod mittlerweile her. Ein Anlass, ihn noch einmal in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen.

Heinrich Röhlen wurde 1912 geboren. Als Postzusteller und Hausmeister lebte er oben im Gebäude der alten Hauptpost. Dort ging er auch immer - und seit 1967 ausschließlich - seiner Berufung nach: dem Malen. Ausstellen war seine Sache weniger, dennoch war er recht bekannt. Der Lüttelforster Hermann Giesen war sein Freund. Nachdem Röhlens Frau, lange nach Heinrich Röhlen, verstarb, erhielt er einen Anruf mit der Information, dass die Wohnung von Röhlen und damit auch die Kunstsammlung aufgelöst würden. "Natürlich bin ich mit dem Auto und dem Hänger hin und habe gerettet, was zu retten war", erzählt Giesen.

So kommt es, dass sich Hunderte von Werken seit knapp 20 Jahren in Giesens Besitz befinden. Gemeinsam mit der angehenden Kulturmanagerin Pia Steffen aus Lüttelforst wurde nun die kleine Ausstellung für die Natur- und Kulturtage entwickelt. Die Fülle an religiösen Bilder, sagt Steffen, "bieten sich für eine Ausstellung an." Der Künstler, so ihre Einschätzung, "hat sich sehr intensiv mit Religion auseinandergesetzt und sehr ausdrucksstarke Bilder gemalt". Die Bilder zeigen eine Fülle an religiösen und biblischen Themen, doch meist sind es die leidvollen, schmerzlichen Ereignisse, auf die Röhlen sich bezieht: den Tod, das Leiden, die Kreuzigung.

Als Autodidakt lernte er sein Handwerk durch Anschauung. Pablo Picasso und die Expressionisten waren seine Vorbilder. Der Betrachter spürt sofort, dass die Auseinandersetzung Röhlens mit den existenziellen Glaubensfragen intensiv und sicher auch leidvoll war.

Er setzt als Maler das figürliche Malen ebenso ein wie die Abstraktion. In der Reduzierung gelingt es ihm fast noch stärker als in der realistischen Darstellung, eine sehr eindringliche Atmosphäre zu schaffen.

Info Die Ausstellung im Pfarrheim, Lüttelforst 83, ist am heutigen Dienstag und am Donnerstag, 3. August, von 17 bis 19 Uhr geöffnet.

(b-r)
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