Viersen Babytanz, Hockey, Tischball — Tag des Sports im Selbstversuch

Viersen · Auf dem Gereonsplatz konnten gestern Besucher des Südstadt-Sommers Sportarten testen

 Fitnesstanz mit Baby - Tanzlehrerin Meli Behneke erklärt RP-Mitarbeiter Matthias Mertens, wie's geht.

Fitnesstanz mit Baby - Tanzlehrerin Meli Behneke erklärt RP-Mitarbeiter Matthias Mertens, wie's geht.

Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

Bereits zum dritten Mal findet im Rahmen des Südstadt-Sommers der Tag des Sports auf dem Gereonsplatz im Viersener Süden statt. Viele Sportvereine führen ihre Aktivitäten auf der Bühne vor. Doch bleibt es natürlich nicht lediglich bei Darbietungen der Sportler. "Die Bürger sollen die Sportarten auch einmal selber ausprobieren. Mitmachen, Spaß haben und vielleicht bei einer interessanten Sportart hängen bleiben. Das wäre doch einfach toll", erklärt Organisator Frank Schiffer, der mit dem Arbeitskreis Südstadtsommer die vielfältige Veranstaltungsreihe ehrenamtlich und in Eigenregie zusammenstellt. "Sport ist wichtig. Grade für Kinder. Mir tut es in der Seele weh, wenn Jugendliche den ganzen Tag nur Playstation spielen", erklärt Schiffer und geht mit gutem Beispiel voran. "Ich probiere alle Sportarten einmal aus. Das sollten Sie übrigens auch tun."

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, stelle mich den Herausforderungen und probiere Sportarten aus, von deren Existenz ich bis dato nicht einmal ahnte. So zum Beispiel Tischball. Hört sich einfach an, ist es aber bei Weitem nicht. Tischball wird hauptsächlich von Blinden oder Sehbehinderten gespielt. "Natürlich können auch Sehende mitmachen. Die bekommen aber eine Augenbinde damit es fair bleibt", erklärt Stefan Peters, der den Viersener Tischballverein vor zwei Jahren mit ins Leben rief und begeisterter Spieler ist. Ähnlich dem Airhockey versucht der Spieler sein eigenes Tor mit Hilfe eines kleinen Holzschlägers zu verteidigen und durch gezielte Schläge über die Bande ins Tor des anderen Spielers zu schießen. Doch wenn man nichts sieht und nur die kleine Rassel, die sich im Inneren des Balls befindet, als Orientierungshilfe besitzt, wird das Spiel ziemlich kompliziert. Während Stefan Peters den Ball routiniert durch das Spielfeld jagt, kann ich den Ball meistens nur aus meinem Tor herausholen. "Alles eine Sache der Übung", sagt Peters lachend und schickt mich weiter zum Nächsten Sportevent.

 Torwart Patrick Alex vom Viersener Tennis- und Hockeyclub lässt sich nicht überlisten.

Torwart Patrick Alex vom Viersener Tennis- und Hockeyclub lässt sich nicht überlisten.

Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

Der Viersener Tennis- und Hockeyclub hat eine kleine Hockey-Arena aufgebaut. Sofort drückt mir Torwart Patrick Alex einen Schläger in die Hand, erklärt mir die nötigsten Grundfertigkeiten und fordert mich zu einem kleinen Duell auf. Aus sechs Metern versuche ich, den Ball an Patrick vorbei zu schießen. Doch mit seiner robusten Schutzausrüstung lässt sich Patrick nicht von einem Anfänger wie mir überwinden. "Hockey ist kompliziert. Allein weil der Ball so klein ist. Da muss man mit dem Schläger Geschicklichkeit beweisen", erklärt Patrick Alex, der bereits seit dem Grundschulalter Hockey spielt. Begeistert gehe ich zuletzt zum Stand der Tanzschule Behneke. Einen Tanzkursus habe ich schließlich schon einmal gemacht, also kann ich hier bestimmt glänzen. Doch statt Tango, Salsa und Cha-Cha-Cha drückt mir Tanzlehrerin Meli Behneke eine kleine Babypuppe in die Hand. "In unserem neuen Programm können Mütter mit ihren kleinen Babys wieder sportlich aktiv werden. Die Mütter werden fit und die Babys haben Spaß", erklärt mir die Tanzlehrerin. Vater bin ich zwar noch nicht, aber man kann ja nicht früh genug lernen. Also tanze ich mit Meli Behneke und unseren Puppen ein anstrengendes Programm.

 Kompliziert, wenn man nichts sieht: Tischball. Immerhin, der Ball rasselt.

Kompliziert, wenn man nichts sieht: Tischball. Immerhin, der Ball rasselt.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Auch Organisator Frank Schiffers probiert alle Sportarten einmal aus und bringt es auf den Punkt: "In Viersen gibt es über 60 Sportvereine mit mehr als 16.000 Sportlern. Da gibt es weit mehr als nur Fußball!"

(RP)
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