Täter auf der Flucht Viersener Bankräuber hinterlässt Einweghandschuhe

Die Polizei sucht nach einem etwa 20 bis 30 Jahre alten Mann, der am Dienstagmorgen eine Bankfiliale in Viersen-Süchteln überfallen hat. Er hatte die Mitarbeiter mit einer Schusswaffe bedroht und Geld gefordert. Bei seiner Flucht verlor er Handschuhe.

Viersen - Bank in Süchteln überfallen
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Ein Hubschrauber kreist immer wieder über der Süchtelner Innenstadt, Streifenwagen fahren die Straßen ab, Einsatzkräfte durchkämmen Wohngebiete: Ein Raubüberfall in der Filiale der Volksbank Viersen in Süchteln hat am Dienstagmorgen eine Großfahndung der Polizei ausgelöst. Etwa um 8.45 Uhr hatte der Täter die zwischen Tönisvorster Straße und Ostring gelegene Bank betreten und mit gezogener schwarzer Schusswaffe das Personal im Servicebereich bedroht. Ein Auszubildender und eine Servicemitarbeiterin, außerdem eine Kundin hätten sich dort aufgehalten, teilte Andreas Bach, Sprecher der Volksbank Viersen, am Mittag mit. Der mit einer schwarzen Sturmhaube maskierte Räuber forderte Geld und flüchtete mit seiner Beute zu Fuß. Personen wurden bei dem Überfall nicht verletzt.

"Da unser Bargeld zeitschlossgesichert ist und nur geringe Bargeldmengen auf einmal ausgezahlt werden können, hält sich der finanzielle Schaden in Grenzen", sagte Michael Willemse, Vorstand der Volksbank Viersen. Erste Ermittlungen führten die Polizei zum Friedhof an der Merianstraße. Dort waren blaue Einweghandschuhe gefunden worden, die der Räuber vermutlich beim Überfall getragen hat. Zeugen hatten kurz nach der Tat einen jungen Mann in diese Richtung flüchten sehen. Mitko, Personenspürhund der Polizei Viersen, nahm die Fährte des Mannes auf, die sich jedoch im Wald am Butschenweg, entlang des Wasserwerkes, verlor.

Der Verdächtige soll zwischen 20 und 30 Jahre alt und 1,75 bis 1,80 Meter groß sein. Er trug zur Tatzeit einen hellgrünen Kapuzenpullover, hat eine sportliche Figur und dunkelbraune Augen. In gebrochenem Englisch mit starkem Akzent hatte er die Mitarbeiter der Bankfiliale aufgefordert, ihm Geld auszuhändigen und gedroht, zu schießen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei der Waffe um eine Pistole handelte. Der Mann habe sehr hektisch und nervös agiert. Zeugen hatten zuerst ausgesagt, er habe einen "getönten Teint". Derzeit gehen die Ermittler jedoch davon aus, dass der Täter eine helle oder leicht sonnengebräunte Gesichtsfarbe hat.

Drei Einsatzfahrzeuge der Polizei und ein Rettungswagen parkten am Morgen zeitweise vor der Bankfiliale. Polizisten, Rettungskräfte und eine Notfallseelsorgerin waren vor Ort. Zur genauen Zahl der Einsatzkräfte wollte die Polizei keine Angaben machen. Der Eingang war mit Absperrband gesichert, im Fenster hing ein Schild mit der Aufschrift "Wegen Überfall geschlossen". Immer wieder hielten neugierige Passanten an, die auf dem Weg zum Wochenmarkt in der Fußgängerzone waren oder Bankgeschäfte erledigen wollten.

Ab mittags konnten Kunden den Selbstbedienungsbereich der Volksbank wieder nutzen. Am Mittwoch sei die Geschäftsstelle wieder komplett zu den üblichen Zeiten geöffnet, sagte Volksbank-Sprecher Bach. Den Kollegen, die zur Tatzeit in der Filiale waren, gehe es körperlich gut. "Selbstverständlich werden sie psychologisch betreut." Seines Wissens sei die Filiale in Süchteln zuvor noch nie überfallen worden.

Die Polizei bittet um Hinweise rund um Tatort, vermutlichen Fluchtweg und Täter unter Telefon 02162 3770.

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