Viersen Baustart für neuen Kunstrasenplatz

Viersen · Gestern Vormittag rückte ein Bautrupp im Stadion am Hohen Busch an. Die Arbeiter verwandeln im Auftrag des 1. FC Viersen den Aschen- in einen Kunstrasenplatz. Insgesamt rund 900 Tonnen Bodenbelag müssen raus

 Gute Laune herrscht bei Michael Berghausen (l.), Vorsitzender des 1. FC Viersen, und Hans Siemons, Platzwart am Hohen Busch. Gestern begannen die Arbeiten für den Bau des neuen Kunstrasens.

Gute Laune herrscht bei Michael Berghausen (l.), Vorsitzender des 1. FC Viersen, und Hans Siemons, Platzwart am Hohen Busch. Gestern begannen die Arbeiten für den Bau des neuen Kunstrasens.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Platzwart Hans Siemons hatte den Aschenplatz hinter der Tribüne des Stadions am Hohen Busch vorsorglich schon seit einigen Tagen für den Trainings- und Spielbetrieb gesperrt. Seit gestern ist klar ersichtlich, wieso er das getan hat. Ein Trupp der Strabag-Sportstättenbau GmbH rückte mit schwerem Gerät an, um im Auftrag des 1. FC Viersen den betagten Aschenplatz in einen Kunstrasenplatz der neuesten Generation zu verwandeln. Eine von insgesamt vier Modernisierungsmaßnahmen für Freiluftsportstätten im Stadtgebiet, die laufen oder in naher Zukunft beginnen sollen. Veranschlagt ist das Projekt am Hohen Busch mit 360.000 Euro. Läuft alles nach Plan, kann ab Ende Mai auf dem neuen Untergrund gekickt werden.

 Ein Strabag-Mitarbeiter erklärt Ingenieur Uwe Zöllner (l.), wie er sich die ersten Arbeitsschritte beim Bau des neuen Kunstrasenplatzes vorstellt.

Ein Strabag-Mitarbeiter erklärt Ingenieur Uwe Zöllner (l.), wie er sich die ersten Arbeitsschritte beim Bau des neuen Kunstrasenplatzes vorstellt.

Foto: DaviD Beineke

"Für uns ist der neue Kunstrasen ein wesentlicher Bestandteil der Zukunftsplanungen. Wir wollen versuchen, unsere Jugendarbeit noch weiter zu verbessern, um wieder Spieler aus dem eigenen Nachwuchs für unsere Herrenteams zu gewinnen", sagte FC-Vorsitzender Michael Berghausen. Er ließ es sich gestern zusammen mit dem Viersener Ingenieur Uwe Zöllner, der den Verein unterstützt, nach den vielen Monaten der Planung nicht nehmen, beim Baustart dabei zu sein. Berghausen ist allerdings klar, dass noch viel Geduld gefragt ist, bis die Jugendarbeit solche Früchte tragen kann. Doch dass die Viersener durchaus einen langen Atem haben, haben sie schon im Zusammenhang mit dem Kunstrasenprojekt unter Beweis gestellt. Denn die ersten Vorstöße in diese Richtung hatte schon der ehemalige FC-Vorsitzende Klaus Fleßers im Jahr 2010 unternommen. Doch weil im Stadtgebiet zunächst die Modernisierungsmaßnahmen beim Viersener THC, beim ASV Süchteln und bei Concordia Viersen Priorität hatten, musste sich der 1. FC Viersen zunächst hinten anstellen. Richtig Fahrt nahmen die Pläne für den Hohen Busch dann Ende 2015 auf, als die Politik beschloss, die Sportpauschale des Landes bis 2022 im Voraus einzukalkulieren. Dadurch war vermeintlich genug Geld vorhanden, um auch die Projekte des TSV Boisheim. des Dülkener FC und der LG Viersen zu verwirklichen. Ende vorigen Jahres wurde dann noch mal nachgebessert, indem die Sportpauschale für ein weiteres Jahr verplant wurde. Grund: Bei allen Projekten war es zu Kostensteigerungen gekommen. Damit erhöhte sich aber auch der von den Vereinen zu tragende Eigenanteil von 20 auf 25 Prozent.

Der 1. FC Viersen erhält 270.000 Euro aus der Sportpauschale, muss also 90.000 Euro selbst aufbringen. Um das zu stemmen, erhalten die Viersener 40.000 Euro aus der Stiftung der Sparkasse Krefeld, 42.000 Euro haben sie an Spenden zusammen. "Wir haben zwar so geplant, dass wir auch noch einen Puffer für unvorhergesehene Kosten haben, sind aber noch auf weitere Spenden angewiesen", sagte Berghausen mit Blick auf die Tatsache, dass der 1. FC Viersen auch noch gemeinsam mit der LG Viersen das Innere des Stadions auf Vordermann bringen will. Dafür sind knapp eine Million Euro veranschlagt.

Doch jetzt steht zunächst der neue Kunstrasenplatz im Fokus, für den in den nächsten zwei bis drei Wochen rund 900 Tonnen alter Bodenbelag ausgehoben werden. Dann wird eine Drainage verlegt, anschließend wieder Erde aufgefüllt, eine Elastikschicht verlegt und darauf der eigentliche Kunstrasen verklebt. Der kommt vom belgischen Hersteller Domo . "Wie haben uns lange umgeschaut, bekommen jetzt aber ein absolutes Topprodukt", erklärte Berghausen zufrieden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort