Brüggen Beim Kränzen die Liebe gefunden

Brüggen · Manfred und Gertrud Trepte aus Boerholz laden Freunde und Bekannte für Dienstag, 26. Mai, zu einem kleinen Empfang ein. Beginn ist um 11 Uhr. "An diesem Tag ist bei uns ,Tag der offenen Tür'", sagt Gertrud Trepte, die von allen nur Gerda genannt wird, lachend. "Dann kann jeder, der gerne möchte, vorbeikommen und gratulieren. Gefeiert wird im Kreis der Familie, Nachbarn und Freunde dann am 30. Mai." Zwei Kinder und fünf Enkelkinder gehören zur Familie. Die Eheleute feiern ihre Goldhochzeit. Sie heirateten am 26. Mai vor 50 Jahren.

Die gebürtige Breyellerin fühlt sich in Boerholz wohl. Ihr Mann Manfred ist in der Nähe von Dresden, in Weixdorf, geboren. Nach einer Lehre als landwirtschaftlicher Facharbeiter übernahm Manfred Trepte im Alter von 15 Jahren mit seiner Mutter und den Geschwistern den elterlichen Hof, nachdem sein Vater früh verstorben war. "Ich wollte nie in einer Kolchose arbeiten und bin später mit einem Nachbarn, versteckt in einem Lkw, in den Westen geflohen", erzählt der 74-Jährige. Nach einigen Stationen hörte er von einem Bauern in Hülst, der einen Mitarbeiter suchte. Er nahm sich ein Zimmer in Boerholz und lernte seine spätere Frau bei einem Schützenfest beim Kränzen kennenlernten. 1965 wurde geheiratet. Er arbeitete dann über 20 Jahre in der Wupa-Fabrik und noch einige Jahre im Liebfrauenkloster in Mülhausen.

Gertrud Trepte arbeitete als Verkäuferin, in einem Haushalt und 22 Jahre als Reinigungskraft bei der Volksbank. Stets half sie allen Familienmitgliedern, wann immer es notwendig war. "Sie ist der Mittelpunkt der Familie", sagt ihr Ehemann stolz. "Es blieb nie Zeit für richtige Hobbies", ergänzt die 75-Jährige, die gern die Familie bekocht und die Geselligkeit im Kreise der Freunde liebt. "Ich bin glücklich, so wie ich lebe, und bin zufrieden in unserem Haus." Der 74-jährige Ehemann liebt "seine" Vereine und ist im Schützenverein "Alte Kameraden" aktiv. Seit 1963 ist er Mitglied in der Schützengesellschaft Boerholz-Alst, seit 1964 im Gesangverein Wohlgemut. Stolz ist er darauf, dass er 1975 Minister bei Schützenkönig Friedrich Beeker sein durfte.

Das Geheimnis ihrer langen Ehe sehen die beiden darin, dass sie immer zusammenhalten, in guten und in schlechten Zeiten, und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. "Es macht mich glücklich, wenn man noch gebraucht wird. In unserer Familie redet man miteinander, wir sehen uns und jeder ist für jeden da. Was will ich denn noch mehr?", meint Gerda Trepte. Manfred Trepte bestätigt: "Mehr als zufrieden sein kann man doch nicht!"

(bigi)
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