Niederkrüchten Bewundernde Blicke für Ritte

Niederkrüchten · Reiter und Pferde zogen Angehörige und Freunde des Pferdesports zum Weihnachtsreiten des RFV Venekotensee-Elmpt in ihren Bann. Musical-Melodien und rotbeinige "Rentiere" sorgten für schöne Stunden.

Durch einen Spalt des großen Eingangstores in die Reithalle an der Dorfstraße in Overhetfeld fiel ein Sonnenstrahl. Dort war der Atem der Pferde "zu spüren". Die vierbeinigen Akteure des Weihnachtsreitens standen unter Dampf. Gleich zehn Erwachsene bildeten die große Quadrille. "Ich musste in die Bresche springen, weil ein Reiter ausgefallen war", erzählte Reitlehrerin Kornelia Vennebusch. Sie reihte sich mit ihrem Schecken Charly ein. Ausgerechnet ihr Pferd leistete sich dann im harmonischen Bild einen Buckler: "Er ließ sich durch das Rascheln einer Tüte irritieren." Die Reitlehrerin erklärte: "Hinter dieser Quadrille steckte viel Arbeit. Wir haben uns bestimmt ein dutzend Mal dafür getroffen und geübt."

Geweih über dem Pferdeschopf

Die Reiter ritten aufeinander zu und wandten sich wieder voneinander ab. Mit ihren Pferden ritten sie Schlangenlinie durch die Halle, zeigten eine Mühle und eine Spirale – immer konzentriert auf das, was ihr Pferd und ihr Partner links und rechts, hinten oder vorn machten. Von oben aus dem Reiterstübchen und an der Bande ernteten die Reiter bewundernde Blick für das, was sie darboten. Zu jedem Programmpunkt erklang eine neue Melodie aus einem Musical. Entsprechend ritten die Reiter an die Spitze mit dem dazu passenden Outfit wie aus "König der Löwen", "Phantom der Oper", "Starlight Express", "Spamelot" oder Abbas "Mama mia". Die Jugendlichen hatten sich für den Titelsong von "Twilight" entschieden: Schwarm vieler Teenager. Sabrina Pütz' Mutter hatte die Kostüme für acht Akteure genäht. Die Choreographie hatten Jill Knops und Sabrina Gaede übernommen: "Wir übten an zwölf Sonntagen." 16 Kinder trugen in ihrer Quadrille rote Westen und sahen aus wie kleine Weihnachtsmänner. "Rudolph, das rotnasige Rentier" musste es bei ihnen sein. Ihre Pferde verwandelten sich in Rentiere: Jedes trug ein Geweih. War das der Traum eines jeden Pferdes – einmal wie ein Rentier des Weihnachtsmannes auszusehen? Freilich: Eine rote Nase trugen die Tiere nicht, stattdessen waren ihre Vorderbeine in rote Bandagen gewickelt.

Alle Aktiven des Weihnachtsreitens waren Mädchen. "Jungs sind bei uns Mangelware", bedauerte Silke Fasel. Das achtjährige Großpony Elerie war sehr gefragt. Als geduldiges Voltigierpferd trottete es im Kreis. Die Kleinsten aus dem Verein turnten Pflicht- und auch einige Kürübungen am lebendigen Turngerät. Elerie war an diesem Morgen ein viel besetzter Vierbeiner, der auch in den Quadrillen unter unterschiedlichen Reitern zum Einsatz kam.

Silke Fasel, die zwischen den Pausen zur nächsten Quadrille mit Besen und Kehrblech die Pferdeäpfel einsammelte, hatte am Ende jeder Vorführung für jeden der Akteure als Dankeschön ein kleines Geschenk: "Ich hoffe, dass die Pferde hinterher im Stall ihr Leckerchen bekommen." Die hatten gut Wiehern: Sie bekamen Möhren zuhauf. Für die meisten von ihnen ist es nicht nur zur Weihnachtszeit ihr Leibgericht.

(RP)
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