Viersen "Big Bass" soll eine feste Einrichtung werden

Viersen · Die Räte von Schwalmtal und Niederkrüchten geben grünes Licht, das letzte Wort hat der Kreistag

Viele Geschichten gibt es rund um den rollenden Jugendtreff "Big Bass", der in Schwalmtal und Niederkrüchten unterwegs ist. Lustig ist die Geschichte zur Namensgebung des farbenfrohen Busses: Das Graffiti-Team schrieb damals nach Gehör - und zwar nicht "Big Bus", also "großer Bus", sondern "Big Bass". Rührende Geschichten gibt es - von Besuchern der ersten Jahre, die inzwischen mit ihren kleinen Kindern vor den Türen des Doppeldeckers stehen.

Und immer wieder gibt es die "Rettet den ,Big Bass'"-Geschichten. Als der rollende Jugendtreff für Schwalmtal und Niederkrüchten im Jahr 2003 startete, war die Einrichtung ein Projekt, eine neue Art, mobile Jugendarbeit zu leisten, indem der Bus die kleineren Ortsteile anfährt und dort pädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche macht.

Ist ein Projekt abgeschlossen, wird normalerweise überlegt: Ist es gut, kann es bleiben? Hat es sich nicht bewährt, wird es eingestellt. Der "Big Bass" hingegen blieb ein ewiges Projekt: Mal wurde um zwei Jahre verlängert, dann um ein Jahr. Und immer hing über dem Projekt das Damoklesschwert, die Befürchtung, es könne mit dem "Big Bass" zu Ende gehen. Zuletzt gab es Ende 2015 eine allerletzte Verlängerung bis Ende dieses Jahres. Dann, so war klar, müssen endgültig die Weichen gestellt werden.

Nachdem die katholische Kirche als Träger nun in Absprache mit dem Kreis ein neues Konzept vorlegte, haben sich nach dem Kreis-jugendhilfeausschuss jetzt auch die Gemeinderäte von Schwalmtal und Niederkrüchten dafür ausgesprochen, dass aus dem eProjekt eine Regeleinrichtung wird.

In Schwalmtal gab es dabei Gegenstimmen. Schon in der Sitzung des Fachausschusses knapp eine Woche vor der Ratssitzung hatte der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Paschmanns erklärt, seine Fraktion werde kein einhelliges Abstimmungsverhalten zeigen. Eine Zustimmung sei nur zu erreichen, wenn der Beschluss so formuliert werde, dass auf Schwalmtal keine Folgekosten zukommen würden. Denn möglicherweise werde der betagte Doppeldecker irgendwann "alle vier Räder von sich strecken", dann müsste Ersatz beschafft werden. Unter anderem dafür gründete sich vor einiger Zeit der Förderverein für den rollenden Jugendtreff. Im Verein engagieren sich Eltern, Privatleute und Unternehmer. Der Verein hat zugesagt, für eine eventuelle Ersatzbeschaffung zu sorgen.

Das letzte Wort hat nun der Kreistag. Sollte er zustimmen, rollt der Bus zunächst weiter bis ungefähr 2019. Dann sollen kreisweit alle Jugendeinrichtungen auf den Prüfstand gestellt werden.

(hah)
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