Niederkrüchten Blick auf Lindbruch erhalten

Niederkrüchten · Gegen die Pläne von Investor Janissen, am Lindbruch ein Gebäude mit Café und barrierefreien Wohnungen zu errichten, regt sich Widerstand. Eine Bürgerinitiative fordert eine Verlagerung des Standorts.

 So sieht Planer Andreas Hermanns die Neugestaltung des Lindbruchs. Eingezeichnet ist das Gebäude mit Café und acht barrierefreien Wohnungen. Eine Terrasse öffnet den Blick auf den Lindbruchweiher.

So sieht Planer Andreas Hermanns die Neugestaltung des Lindbruchs. Eingezeichnet ist das Gebäude mit Café und acht barrierefreien Wohnungen. Eine Terrasse öffnet den Blick auf den Lindbruchweiher.

Foto: Hermanns

Seit einigen Tagen kursieren Unterschriftenlisten in Niederkrüchten. Inzwischen haben sich über 200 Bürger gegen die Pläne in der vorliegenden Form ausgesprochen. In der Kritik steht dabei nicht der Baukörper als solcher – das Café wird zur Steigerung der Attraktivität des Ortskerns ausdrücklich erwünscht –, sondern der Standort. Nach den bisherigen Plänen soll der Neubau im hinteren, südwestlichen Teil des Lindbruchplatzes entstehen. Dort würde er aber die historisch gewachsene, unverfälschte Sichtachse vom Dorfkern zum Lindbruchweiher – und umgekehrt – verstellen, heißt es in einem Bürgerantrag, der auch Thema der Planungsausschuss-Sitzung am Montag sein wird.

"Wir sehen die Mittelstraße, den Lindbruchplatz, Haus Rick, die Kapelle, den Weiher und das Tal des Lütterbachs als Gesamtensemble. Wenn diese einzigartige Symbiose zwischen Siedlungsbereich und Natur einmal verbaut ist, dann ist das irreversibel", sagt Leonhard Gerigk, Initiator der Bürgerinitiative und Verfasser des Bürgerantrags. Darum "muss das geplante Haus – mit dem ja durchaus gewollten Café – völlig aus der derzeitigen und unbedingt zu erhaltenden Sichtachse des Gesamtensembles verschwinden", so die Forderung im Bürgerantrag.

Die Bürger wollen eine Verschiebung des Gebäudekomplexes, der ein Café und acht barrierefreie Wohnungen beherbergen soll, um mehrere Meter nach Süden, Richtung Rathausstraße. Dort lasse sich der geplante Bau nahezu unverändert realisieren, bleibe an den Lindbruch angebunden, störe aber nicht die Sichtverbindung zwischen Dorf und Natur. In der Tat könnte zwischen Lindbruchplatz und Rathausstraße einiges in Fluss geraten. Unklar ist zum Beispiel, was nach der Schlecker-Insolvenz aus dem bisherigen Schlecker-Ladenlokal wird. Sehr konkret sind hingegen die Pläne der Volksbank Viersen. Die Bank will sich – unabhängig von der Lindbruchplanung - von dem Gebäude Rathausstraße 4 trennen, in dem bisher die Volksbank-Immobiliengesellschaft untergebracht ist (die Voba-Geschäftsstelle nebenan bleibt unverändert erhalten). Das Gebäude der Voba-Immobilien wird im eigenen Schaufenster bereits zum Kauf angeboten. Der Parkplatz daneben und die unmittelbar an den Lindbruchplatz grenzende Freifläche dahinter könnten in eine Überplanung einbezogen werden, sagt Volksbank-Vorstand Jürgen Cleven. Auch der nicht gerade ansehnliche Garagenkomplex zwischen Parkplatz und Lindbruchplatz gehöre zum Teil der Volksbank. Cleven lässt Sympathie für den Bürgerantrag erkennen: "Wir unterstützen, dass neues Leben am Lindbruch geschaffen wird."

(jo-s)
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