Brüggen Brachter Traditionsmetzgerei schließt Ende des Jahres

Brüggen · Im August 1971 eröffnete die Metzgerei Giebeln in Bracht. Nach 44 Jahren ist nun Schluss. Zum Ende des Jahres wird Gottfried Giebeln seinen Betrieb schließen. "Als der Zeitungsbericht herauskam, dass Rewe hier eröffnet, hab ich beschlossen, vorher zu zu machen", sagt der 73-Jährige. Er habe niemanden, der das Geschäft weiter betreiben möchte. Seine Tochter Stephanie Symons ist zwar Metzgermeisterin, will die Metzgerei aber nicht weiterführen. "Durch den Inhaberwechsel müsste ich große Summen investieren, um alles den Vorschriften entsprechend zu modernisieren", sagt die 46-Jährige, die vormittags die Kunden bedient. Jetzt habe das Geschäft noch Bestandsschutz, aber die Investition würde sich nicht amortisieren. "Ich habe immer durchgearbeitet und das auch sehr gerne getan", sagt Gottfried Giebeln. Er lebe für seinen Beruf und danke allen langjährigen, treuen Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen. "Ich fahre zum Bauern und sage, welches seiner Schweine für uns geschlachtet werden soll. Wenn ein Schwein am Rücken ganz rund ist, hat es zu viel Fett. Wenn der Rücken herzförmig verläuft und in der Mitte etwas einfällt, dann ist es gut für Koteletts", erklärt er schmunzelnd.

Er bedauere, künftig Dorffeste wie das Dohlenfest oder die Mühlenweihnacht nicht mehr begleiten zu können: "Ich habe da immer einen Stand gehabt und die Besucher verköstigt." Bislang beginnen seine Arbeitstage an drei Tagen in der Woche nachts um ein Uhr. Dann wird gewurstet, anschließend steht Giebeln im Laden. Nach der Schließung möchte er daher zunächst einmal ausruhen. Früher spielte Gottfried Giebeln gern Fußball, war bis in die 1900er-Jahre im DRK aktiv und engagierte sich in der Bruderschaft. Aufgrund gesundheitlicher Probleme kann er inzwischen aber nicht mehr mitmarschieren.

(bigi)
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