Brüggen Brüggen braucht mehr Geld für Flüchtlingsunterbringung

Brüggen · In der Ratssitzung am Donnerstag, 3. September, wird der Rat über einen Dringlichkeitsbeschluss entscheiden müssen. Dadurch sollen 190 500 Euro an außerplanmäßigen Mitteln für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und Aufwendungen für die Unterbringung von Flüchtlingen genehmigt werden.

In der letzten Finanzausschusssitzung sprach Sozialamtsleiter Joachim Müllers mit Blick auf Zuweisungen und Unterbringung von einer brenzligen Situation: "Aktuell werden insgesamt 150 Flüchtlinge betreut. Seit dem 1. August sind weitere 26 Personen hier angekommen", so Müllers. Nach dem Verteilungsschlüssel entspreche dieser Stand allerdings noch einer Unterdeckung von 14 Personen. Bürgermeister Frank Gellen klagte: "Die Sozialkosten für Flüchtlinge entwickeln sich erschreckend, da werden wir absolut alleine gelassen."

In der Landesjagdschule sind alle Plätze belegt. Die Gemeinde versucht nun, größere Büroflächen anzumieten. Müllers geht davon aus, vorübergehend auch Flüchtlinge in Hotels und Pensionen unterbringen zu müssen. Kämen aber weitere 60, wisse er nicht, wohin mit den Menschen. Die derzeit zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel würden bei weitem nicht ausreichen. Niemand wisse zudem, ob sich der Bund rückwirkend an den Kosten beteilige. Gellen bat die Fraktionen, mit daran zu arbeiten, dass sich die Veränderungen nicht auf die Brüggener Willkommenskultur auswirken: "Wir haben das Glück, dass viele Ehrenamtler zur Verfügung stehen." Allerdings fürchtet er, dass sich die Lage aufgrund der aktuellen Entwicklungen auch ändern könne.

(bigi)
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