Brüggen Brüggener Feste im Spiegel der RP

Brüggen · Mit dem Altstadtfest erleben die von der IG Lebendiges Brüggen initiierten Feste ihre 30. Auflage. Mit der Fußgängerzone hatte Gemeindedirektor Ewald Paus den Grundstein zum touristischen Aufschwung gelegt. Die Gemeinde präsentiert eine Fotoausstellung mit der Rheinischen Post.

30 Jahre Brüggener Feste - im Spiegel der Rheinischen Post
15 Bilder

30 Jahre Brüggener Feste - im Spiegel der Rheinischen Post

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In Brüggen wird nicht erst seit 30 Jahren feste gefeiert. Bestimmt ging's auch schon zu Zeiten der Kreuzherren hoch her rund um die Burg. Mit der Eröffnung der Brüggener Fußgängerzone 1979 begann eine besondere Reihe jährlicher Feste, die stetig mehr Publikum anzogen: das Burgfestival zu Pfingsten und das Altstadtfest am ersten August-Wochenende.

Beide hat die Rheinische Post in Wort und Bild dokumentiert. Aus dem Archiv des Grenzland-Kuriers haben Redaktion und Kulturamt der Gemeinde Brüggen zahlreiche Fotos und Zeitungsartikel ausgewählt. Sie zeigen "30 Jahre Brüggener Feste im Spiegel der Rheinischen Post". Die Ausstellung ist fünf Wochen lang im Rathaus zu sehen.

Das erste Burg- und Jagdfestival kündigte die Interessengemeinschaft Lebendiges Brüggen Ende 1978 an als großes Volksfest, ein fünftägiges Spektakel mit Musik, Tanz, Gastronomie, Trödel und Kirmes anlässlich der Eröffnung des Jagdmuseums, der Fußgängerzone und der Herausgabe der Ortschronik zu Pfingsten 1979. Darin eingebettet war die traditionelle Parade der Briten, "Freedom of the City". Der historische Festzug mit tausend Mitwirkenden (der Rat hatte 40 000 Mark locker gemacht), stellte die Geschichte der Jagd dar. 30 Jahre später ist im Museum die gleichnamige neue Ausstellung zurzeit in Arbeit. Damals führte ein berittenes Jäger-Fanfarenkorps den Zug an, als Kreuzherren zogen die Waldesgrün-Sänger mit. Als Bürgermeister Peter Jansen das gold-blaue Band zur Fußgängerzone durchschnitt, hatte der "Burgi" seinen ersten öffentlichen Auftritt. Das Knappenkostüm trug Susanne Scholz (seinerzeit zwölf), flankiert von den Pagen Daniela Achten und Bettina Schmitz. Am Fest beteiligt waren auch Brüggener Künstler: die Maler und Grafiker August Bremes, Ernst Jess, Cornelius Klingen und Heinrich Malzkorn, Goldschmied Jürgen Heuchele und Schriftsteller Leonhard Jansen. Und im RP-Bericht vom 27. Juni 1979 heißt es: "Selbst die kühnsten Optimisten hätten kaum mit 35 000 Besuchern gerechnet."

Ein großer Erfolg wurde auch das erste Altstadtfest im September 1979. Die Karussellfahrt kostete 80 Pfennig, ein Tütchen Mandeln 2,50 Mark. Viel Geld, meinte man damals, doch Erich Benner schrieb in der RP: "Die Besucher kauften und fuhren, was das Zeug hielt."

"War das zwölfte Altstadtfest in Brüggen das letzte?" lautete die Schlagzeile am 27. August 1990. Für Querelen sorgte die Forderung der Pfarre St. Nikolaus, an den Einnahmen der Feste beteiligt zu werden. Der Nikolausplatz gehört der Kirche, auch ein Teil des Kreuzherrenplatzes. Kirchgänger hätten von Fest zu Fest mehr Probleme, "ungefährdet in die Kirche zu gelangen", klagte der Kirchenvorstand. Klaus van de Weyer wetterte: "Wir zahlen doch keine Schutzgelder!" Der IG-Vorstand drohte mit geschlossenem Rücktritt. Beim 13. Fest war der Krach kein Thema mehr.

Zum Auftakt der Feste hatte es Politiker gegeben, die bezweifelten, ob die IG Lebendiges Brüggen in der Lage sei, die Fußgängerzone über Tage "mit genügend Rummel zu füllen". Nun, die Geschichte hat diese Frage beantwortet.

(RP)
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