Kreis Viersen Brüggener wegen Körperverletzung vor Gericht

Kreis Viersen · Wegen versuchten schweren Raubes, Körperverletzung, diverser Einbrüche und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz muss sich seit gestern ein 39-Jähriger aus Brüggen, der in Haft sitzt, vor dem Mönchengladbacher Landgericht verantworten. Allerdings ist es fraglich, ob er den Raub und die Körperverletzung überhaupt begangen hat.

Dabei geht es um eine Tat in Viersen-Dülken vom 24. März 2016. Zwei maskierte Männer klingelten bei einem 74-Jährigen und drohten mit Pistolen, sagte der Zeuge aus. Die Männer hätten ihn mit Kabelbinder gefesselt und ihm ein Papiertaschentuch in den Mund gestopft. Dann hätten sie die Wohnung durchsucht. Als sie weg waren, sei zu einem Nachbarn gelaufen.

Der Brüggener war ins Visier der Ermittler geraten, weil an einem der Kabelbinder seine DNA gefunden worden war. Der Polizei ist er bekannt. Seit seiner Jugend geriet er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Allerdings ging es dabei um Drogen und Einbrüche. Laut Verteidiger Oliver Wintz räumt sein Mandant die Einbrüche ein. Dabei habe er auch Werkzeug gestohlen, das einem Hehler angeboten worden sei. In die Pakete habe sein Mandant auch Kabelbinder gepackt. Es sei nicht auszuschließen, dass so seine DNA auf den Kabelbinder gelangt sei. Zudem passe die Täterbeschreibung nicht, der 39-Jährige sei viel größer.

Die Richter bewerteten die Beweislage als zu dünn für eine Verurteilung, es bleiben sechs Einbrüche und der Besitz von Amphetaminen. Laut Psychologe ist der Angeklagte schwer drogenabhängig und sollte in einer Suchtklinik untergebracht werden. Das Urteil wird für den kommenden Montag erwartet.

(hah)
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