NiederkrÜchten Bürger protestierten gegen geplanten Wohnmobilplatz

NiederkrÜchten · In Venekoten hat sich eine Bürgerinitiative gegründet. Am Donnerstag gibt es eine Info-Veranstaltung

Gegen den geplanten Wohnmobilstellplatz in Venekoten regt sich Widerstand. Dort hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die sich vehement gegen die Schaffung einer Wohnmobilanlage wehrt. Bisher hat die Initiative knapp 250 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt, sagt die Mitbegründerin Sabine Dyck.

Es geht um das Gelände des früheren Tennis-Clubs Venekotensee, der sich 1997 aufgelöst hat. Seither liegt das Areal brach und bietet keinen besonders einladenden Anblick. Das frühere Restaurant "Kachelofen", das der damalige Tennisclub als Clubhaus nutzte, steht seit Jahren leer.

Diesen Zustand will Johann Kreis beenden. Er ist Eigentümer des Geländes und möchte dort einen Wohnmobilpark mit Stellplätzen für 20 Wohnmobile errichten. Ein Ver- und Entsorgungsplatz, Spielmöglichkeiten, Pkw- und Fahrradstellplätze, ein Biergarten und viel Grün runden das im Oktober 2016 im Planungsausschuss vorgestellte Konzept ab.

Damit könne der Tourismus in der Gemeinde gefördert und das Restaurant-Gebäude einer soliden wirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden, heißt es in dem vom Viersener Planungsbüro Peters im Auftrag von Johann Kreis erstellten Antrag. Politik und Gemeindeverwaltung hatten für das Vorhaben Sympathie gezeigt und dem Antrag auf Änderung des Bebauungsplans zugestimmt.

Die "Bürgerinitiative Venekoten" kann das nicht nachvollziehen. "Unsere Auffassung ist, dass ein Wohnmobilstellplatz nichts inmitten eines fast reinen Wohngebiets zu suchen hat", heißt es in einem Schreiben an Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos). "Wir möchten die Natur und die Ruhe in Venekoten erhalten", sagt Sabine Dyck. Auch verkehrsmäßig sei Venekoten mit seinen schmalen Straßen ohne Gehwege überhaupt nicht auf die Abmessungen großer Wohnmobile eingerichtet. Als Alternative schlägt die Initiative vor, Wohnmobilstellplätze auf der Freifläche vor der Ortseinfahrt Venekoten einzurichten.

Von der Interessengemeinschaft Venekoten (IGV), die sich seit Jahrzehnten um die Belange des Orts kümmert, fühlt sich die neue Bürgerinitiative "im Stich gelassen", so Sabine Dyck. Dass es angesichts der Wohnmobil-Pläne Unmut gibt, kann die IGV-Vorsitzende Christine Eberstein-Krings verstehen, aber in Venekoten stünden auch viele dem Ansinnen positiv oder zumindest nicht völlig ablehnend gegenüber, sagt sie. Die IGV will sich daher zunächst neutral verhalten und setzt auf Dialog: Auf Einladung der IGV findet am Donnerstag, 6. Juli, ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Elmpter Rathauses eine Info-Veranstaltung zum geplanten Wohnmobilstellplatz statt. Bürgermeister Wassong und einige Politiker der Ratsfraktionen haben ihr Kommen zugesagt. Bewohner Venekotens und Interessierte sind willkommen.

(jo-s)
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