Viersen Bürgernahe Lösungen gefragt

Viersen · Ausblick Krankenhaus-Fusion, Autobahnbau, Widerstand gegen Abgrabungslöcher und Zukunftswerkstatt: Auf die Kommunen im Westkreis warten 2008 viele Herausforderungen.

In der Kreisstadt wird mit Spannung erwartet, wie sich die geplante Fusion des Allgemeinen Krankenhauses Viersen und des St.-Irmgardis-Krankenhauses Süchteln weiter entwickelt. Das Bischöfliche Generalvikariat in Aachen pocht auf eine „katholische Lösung“ für das Süchtelner Haus. Bereits in den nächsten Tagen wollen sich die Verhandlungspartner wieder an einen Tisch setzen. Ende März soll das neue Einkaufszentrum am Theodor-Heuss-Platz in Viersen eröffnet werden. Der Einzelhandel vor allem in der nördlichen Innenstadt erhofft sich davon eine zusätzliche Belebung. Unklar ist die Situation dagegen in der Dülkener Innenstadt. Hinter den Kulissen rumort es. Eine deutliche Verbesserung erhoffen sich die Bürger in der südlichen Innenstadt vor allem von den Bauprojekten, die auch in diesem Jahr im Festhallenumfeld weiter vorangetrieben werden. Die Bebauung auf dem ehemaligen Schulhof und der Umbau des ehemaligen Gymnasiums an der Wilhelmstraße sollen in 2008 fertig gestellt sein. Ein Gutachten soll Klarheit bringen, ob unter dem Hermann-Hülser-Platz eine Tiefgarage realisierbar ist. Offen ist die Verkehrssituation auf der Süchtelner Straße in Viersen und auf der Grefrather Straße in Süchteln. Zumindest ein Lichtstreif am Horizont zeichnet sich für die lärmgeplagten Anwohner der Bahntrasse in Alt-Viersen ab. Unabhängig vom geplanten Bau des „Eisernen Rheins“ werden Lärmschutzmaßnahmen verwirklicht.

Nettetal (lp) Die Stadt bleibt weiterhin auf der Suche nach Personal. Am 1. Februar wird zwar der neue Erste Beigeordnete Armin Schönfelder seine Arbeit im Rathaus aufnehmen. Aber unmittelbar vor dem Jahresende trennte sich die Stadt vom gerade erst installierten Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH. Nun beginnt hier eine neue Ausschreibung. Inhaltlich bestimmen einige Kernthemen die Entwicklung: Der Rat wird demnächst entscheiden, ob Nettetal ein eigenes Jugendamt einrichtet. Die Stadtentwicklung Lobberichs wird vorangetrieben mit der Umgestaltung des Marktes vor dem alten Rathaus, dem Bau eines Wohn- und Dienstleistungszentrums auf dem Suthorgelände, der Überplanung des Hölter- und longlife-Areals (Kaufland) in der südlichen Innenstadt sowie der Ertüchtigung des riesigen Niedieck-Geländes. Sehnlichst wartet die Stadt außerdem auf die Entscheidung Den Haags für den Bau der A74 als Impulsgeber für das grenzüberschreitende Entwicklungsgebiet Venete.

Schwalmtal (hs) Ein „heißes“ Thema steht gleich zu Jahresbeginn an: die Abgrabungs-Pläne in Lüttelforst. Die Bürger sehen ihre Lebensqualität durch noch mehr Löcher in der Landschaft gefährdet. „Arm bis ins nächste Jahrzehnt“ – diese Prognose für die Gemeinde Schwalmtal gilt auch 2008. Gleichwohl bemüht sich die Politik, den vorhandenen guten Standard zu halten und wo möglich zu verbessern. Mit der Rückkehr von „Plus“ ins Zentrum von Waldniel ist der erste Schritt zu einer Einkaufsmeile im Ort getan. Die Gemeinde setzt weiter auf Neubürger mit den Baugebieten Haversloerhof und Kivit.

Brüggen (gala) Brüggens Fortgang wird gemeinsam beratschlagt: Alle Fraktionen gründen eine Zukunftswerkstatt. Großer Wunsch ist eine Doppelturnhalle in Brüggen; eventuell durch Umbau der Turnhalle am Westring. Graffiti, pöbelnde Jugendliche auf der Straße – Brüggener haben die Faxen dicke. Streetwork soll die Lage entschärfen. Der Rat will auch ein Jugendparlament einrichten. Im neuen Jahr wird der Bürgerservice im Rathaus fertig.

Niederkrüchten muss Szenarien entwickeln für zwei große Herausforderungen: den absehbaren Wegzug des Militärs aus Elmpt und die Diskussion um den Eisernen Rhein. Gemeindekämmerer Klaus Blech arbeitet am Haushaltsziel, schuldenfrei zu werden. In Heyen soll eine Dependance der Rettungswache entstehen. Die Gemeinde treibt auch die Entwicklung des Malerviertels („Legoland“) voran.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort