Viersen Bunte Cinderella-Schuhe aus Papier

Viersen · Mit Farbe und Schmucksteinen, Krepp und Seidenpapier haben Mädchen in der Städtischen Galerie in Viersen zwei Tage lang elegante Prinzessinnenschuhe gebastelt. Die Ergebnisse werden dort ausgestellt

 Maskengestalterin Nora Landwehr unterstützt Feli (links) und Emily dabei, ihre eigenen Cinderella-Schuhe zu gestalten. Die Basis dafür sind Abdrücke aus Pappmaché. Feli möchte die Buchstaben ihres Namens darauf kleben, Emily plant "einen Frühlingsschuh".

Maskengestalterin Nora Landwehr unterstützt Feli (links) und Emily dabei, ihre eigenen Cinderella-Schuhe zu gestalten. Die Basis dafür sind Abdrücke aus Pappmaché. Feli möchte die Buchstaben ihres Namens darauf kleben, Emily plant "einen Frühlingsschuh".

Foto: Jörg Knappe

Ein großer Tisch ist übersät mit Papieren. Pinsel und Gläser mit Kleister stehen bereit sowie einige schicke Damenschuhe. Sechs junge Mädchen waren bereits und sind immer noch fleißig am Werk. Hauchdünn und täuschend echt sind die schmalen, hochhackigen Schuhe, die Feli, Emily, Maja, Isa, Kim und Carina bereits an einem Vormittag angefertigt haben. Über den "echten" Damenschuh haben sie einige wenige Schichten Zeitungspapier mit Kleister aufgebracht. "In solchen Schuhe gehen könnte ich nicht. Das tut doch weh", sagt Emily. Über Nacht sind die Papierschuhe getrocknet. Und nun, am nächsten Nachmittag, geht es unter dem Dach der Städtischen Galerie weiter mit der Gestaltung von "Cinderellas Schuh".

Im Rahmen des Kulturrucksacks NRW hat die Städtische Galerie zu diesem Workshop eingeladen. Nora Landwehr, Szenografin und Figuren- und Maskengestalterin aus Köln, leitet den Kursus. Landwehr studierte Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis und machte ein Aufbaustudium "Szenenbild" an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sie arbeitet freiberuflich für Theater- und Filmprojekte.

Bevor es an den großen Arbeitstisch ging, haben die Mädchen sich mit Nicola Nilles, Mitarbeiterin des Kulturamtes, die Ausstellung "Art Shoes - Shoes in Contemporary Art Viersen" angeschaut. Und ihre Meinung ist fast einhellig: "Die silbernen Schuhe waren die besten" - gemeint sind die überbordend und pompös gestalteten Schuhe von Svenja Ritter. "Und die Pferdeschuhe waren auch sehr ausgefallen", fügt Isa hinzu. Und meint damit die Stiefel namens "Bones and Weapon" von Iris Schieferstein. Doch nun muss es mit den eigenen Schuhkreationen weitergehen. Bewusst hat sich Nora Landwehr für das Material Papier entschieden, denn "es sollen keine tragbaren Schuhe entstehen". Das heißt, der Pappmaché-Abdruck muss erstmal runter vom Schuh.

Diese heikle Operation überlassen die meisten Teilnehmerinnen Nora Landwehr. Plötzlich halten sie zwei halbe Schuhe in Händen. Jetzt noch mit Kontaktkleber zusammenfügen, dann kommt der nächste Auftrag: "Die Ränder glatt schneiden und mit Kleisterpapier versäubern." Darauf folgt der wohl spannendste Teil: Zwischen den beiden Workshop-Tagen hatten die Mädchen Zeit, Ideen für die weitere Gestaltung zu überlegen und eigenes Material mitzubringen. Feli hat die Buchstaben ihres Namens ausgeschnitten, die den Schuh schmücken sollen; Emily plant "einen Frühlingsschuh". Maja "macht's, wie's kommt" - sie will den Schuh einfärben und mit Schmuck bekleben. Isa stellt sich "weiße Schuhe mit Krepppapier" vor, Kim und Carina gehen in Richtung Graffiti: Carina hat für ihre Freundin und sich Bilder in verschiedenen Farben gesprüht und gespritzt, die sie auf die Schuhe collagieren möchten.

Wer noch Anregungen benötigt: Nora Landwehr hat Farbe und Seidenpapier, Zeitungen, Comics und Tortenspitze dabei. Am Schluss sollen "Cinderellas Schuhe" ihren Platz in der Ausstellung finden.

(b-r)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort