Niederkrüchten Bunte Eier rund um die Uhr

Niederkrüchten · Bei der Heinrich Goertz GmbH & Co. KG läuft die Oster-Kampagne auf Hochtouren. Zehntausende Eier – frisch gekocht und bunt gefärbt – verlassen täglich den Betrieb im Gewerbegebiet Dam in Niederkrüchten.

 Chefin Renate Bremges führt das Unternehmen gemeinsam mit Ehemann Horst und Sohn Björn. Früher wurde von Hand gefärbt, heute erledigen das Maschinen. Die Anlage schafft 7200 Eier pro Stunde.

Chefin Renate Bremges führt das Unternehmen gemeinsam mit Ehemann Horst und Sohn Björn. Früher wurde von Hand gefärbt, heute erledigen das Maschinen. Die Anlage schafft 7200 Eier pro Stunde.

Foto: Busch

Bei der Heinrich Goertz GmbH & Co. KG läuft die Oster-Kampagne auf Hochtouren. Zehntausende Eier — frisch gekocht und bunt gefärbt — verlassen täglich den Betrieb im Gewerbegebiet Dam in Niederkrüchten.

Es dauert nur eine halbe Stunde, das blasse, unscheinbare Ausgangsprodukt in eine strahlende Schönheit zu verwandeln. In den Genuss dieser Wellness-Behandlung kommen nur Kandidaten mit einem makellosen Äußeren. Darum wird das Ei, selbstverständlich Güteklasse A, zunächst buchstäblich durchleuchtet. Wer Risse in der Schale hat, fliegt raus. Danach geht es in Zwölfer-Reihen ins Dampfbad. Zehn Minuten wandern die Eier in Haltefedern durch warme Schwaden. Das dient gewissermaßen der Entspannung — so gibt es keine geplatzten Schalen beim Eintauchen ins Wasser.

Etwas mehr als 90 Grad hat es in der Kochwanne, die streng genommen keine Kochwanne ist: Denn gekocht werden die Eier nicht, erklärt Robert Liebens. Das ist das Geheimnis, sagt der Qualitätsbeauftragte: Der aufs Zehntelgrad und auf die Sekunde abgestimmte Weg durch Dampf und heißes Wasser gewährleistet, dass im Kern des Eigelbs noch ein leicht flüssiger, cremiger Punkt bleibt. Denn Goertz-Ostereier sehen nicht nur hübsch aus, sondern überzeugen auch durch innere Werte. Hübsch gemacht werden die frisch gebadeten Exemplare in der Färbestation. Jedes Ei wird auf einen drehenden Halter gesetzt. Danach wandert die Kolonne an einer Art Airbrush-Einheit vorbei. Zwölf Sprühpistolen sorgen dafür, dass die Eier im feinen Farbnebel gelb, grün, blau, lila, orange oder rot werden. Zwei Meter weiter folgt Färbestation Zwei. Ein paar ultrakurze Sprühstöße aus einer Batterie mit vier Farbdüsen — und fertig ist das Punkte-Ei.

7200 Eier pro Stunde schafft die Anlage, erläutert Renate Bremges, die das Unternehmen mit Ehemann Horst und Sohn Björn führt. Drei Anlagen laufen in der heißen Phase der Oster-Kampagne, die Anfang Januar beginnt. Rund um die Uhr werden Eier gefärbt. Es gibt Regenbogen-Eier, Ringel-Eier, Multicolor-Eier, Punkties oder klassisch marmorierte Eier — der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Eierschalenlacke werden aus Lebensmittelfarben hergestellt. Zu Weihnachten produziert Goertz goldene Eier, die jeder Tafel besonderen Glanz verleihen. Zu Fußball-Großereignissen haben sich die "Halbzeit-Eier" als Verkaufsschlager erwiesen. Die gibt es wahlweise in schwarz-rot-gold oder in Ball-Optik. Für Goertz heißt das im Jahr der Europameisterschaft: Nach Ostern ist vor der EM.

Neu im Sortiment — und bereits ein großer Vermarktungserfolg — sind die "Zartfrischen". Das sind weißschalige Eier aus Bodenhaltung, gefärbt mit Farbstoffen natürlichen Ursprungs. Die Farben entsprechen der Allgemeinverfügung der Bundesländer zum Färben von Bio-Eiern. Die Eier-Innovation kommt in zarten Frühlings- und Sommerfarben daher. "Wir sind der erste Betrieb, der diese natürlichen bunten Eier, gefärbt mit Bio-Farben in Spritztechnik, anbietet", betont Renate Bremges.

(jo-s)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort