Viersen Busse sorgen für Staub und Ärger

Viersen · Die Busse der Linie 33 wenden an der Neuwerker Straße auf einem Schotterweg. Nicht nur Anwohner Günther Kaum ärgert sich über den aufgewirbelten Dreck. Die Stadt will die zum Ausbau nötigen 20.000 Euro anderswo investieren

 Günther Kaum ärgert sich. Er wohnt genau neben dem Wendeplatz — und bekommt die Staubwolke häufig genug zu spüren. Zum Schutz waren Sträucher gepflanzt worden, nach kurzer Zeit aber schon wieder weg.

Günther Kaum ärgert sich. Er wohnt genau neben dem Wendeplatz — und bekommt die Staubwolke häufig genug zu spüren. Zum Schutz waren Sträucher gepflanzt worden, nach kurzer Zeit aber schon wieder weg.

Foto: Franz-Heinrich Busch

An der Neuwerker Straße herrscht dicke Luft - und das gleich im doppelten Sinn. Neben der asphaltierten Strecke liegt ein kleiner Weg, den Busse, Autos und Lkw zum Wenden benutzen. Das Problem: Das Stück ist nicht asphaltiert, sondern ein Schotterweg. Drehen die Fahrzeuge auf dem unbefestigten Untergrund, wirbeln sie Dreck auf, der Fußgänger und Radfahrer in eine Staubwolke hüllt.

Besonders Günther Kaum ärgert das. Er wohnt direkt neben dem Wendeplatz. "Gerade im Frühjahr, wenn die erste richtige Trockenphase kommt, ist das Problem mit dem Staub groß", sagt er. Mit seinem Ärger ist Kaum nicht allein. "Zuletzt hat ein vorbeifahrender Radfahrer noch geschimpft, als ein Fahrer hier gedreht hat - aber der kann ja eigentlich auch nichts dafür."

Überhaupt ist der Weg in einem schlechten Zustand. Dort, wo kein Split liegt, ist der Boden aufgerissen, tiefe Furchen ziehen sich entlang des Randes. Die naheliegende Lösung ist für den Viersener eine Asphaltierung des Wegs. Derzeit werde der Rollsplitt etwa vier bis fünfmal im Jahr von der Stadt aufgefüllt - "aber das ist doch nur Flickschusterei", sagt Kaum. Seit 2000 lebt er auf dem Grundstück direkt an dem Wendeplatz, lange Zeit davon besteht das Problem mit dem aufgewirbelten Staub: "Schon vor 15 Jahren habe ich das angemerkt", sagt Günther Kaum - gekümmert aber hat sich bislang niemand so recht. Vor ein paar Jahren seien an der Grundstücksgrenze ein paar Sträucher gepflanzt worden, die den Staub davon abhalten sollten, in Richtung Haus zu ziehen. "Die waren aber wenig später schon wieder weg", sagt Kaum.

Auch die NEW, die die Busse der Linie 33 betreibt, hat laut Kaum Probleme mit dem Wendeplatz - dann, wenn die Busse dort nicht wenden können. Zuletzt habe dort ein niederländischer Lkw-Fahrer einen Anhänger abgestellt, weshalb die Busse nicht auf dem Schotterweg hätten wenden können. Daraufhin seien NEW-Mitarbeiter gekommen, die den heranfahrenden Busfahrern signalisierten, sie sollten weiter fahren und an anderer Stelle drehen.

Das Straßenstück wird von der Stadt Viersen unterhalten. Stadtsprecher Frank Schliffke erklärt, die NVV, Vorgänger der NEW, habe sich im Jahr 2001 eine Wendemöglichkeit an dieser Stelle gewünscht. Deshalb sei ein geschotterter Stichweg zu einem bereits vorhandenen Wirtschaftsweg gelegt worden - so entstand der Wendeplatz. Der Ausbau des Schotterwegs würde rund 20.000 Euro kosten. Die knappen Haushaltsmittel zur Straßenunterhaltung könnten und müssten nach Ansicht der Stadt auf anderen Straßen noch besser verwendet werden als an dieser Stelle, sagt Schliffke.

Von der NEW heißt es, der Stadt sei abgestimmt, dass die Busse an dieser Stelle wenden. Einige Fahrzeuge täten dies schon seit 35 Jahren. "Bisher hat es keine Beschwerden der Anwohner über diesen Wendeplatz gegeben", sagt eine Sprecherin. Da der der Weg mit keinem Verkehrszeichen für Verkehrsteilnehmer gesperrt sei, sei er eine öffentliche Verkehrsfläche. Vorerst also herrscht weiter dicke Luft an der Neuwerker Straße - in vielerlei Hinsicht.

(tsp)
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