Viersen CDU: Integration als gesellschaftliche Aufgabe verstehen

Viersen · Der unverminderte Flüchtlingszustrom aus dem Nahen Osten nach Europa macht auch vor Viersen nicht halt: Rund 1000 zusätzliche Einwohner werden allein in 2015 aufgenommen und versorgt werden müssen. Das Augenmerk liegt dabei - wie überall - im Moment noch auf den Grundbedürfnissen: Wohnraum, Kleidung, Verpflegung. "Doch wir müssen weiter voraus schauen", so CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Sillekens, "denn die meisten Flüchtlinge werden dauerhaft hier bleiben und fester Bestandteil unserer Gesellschaft werden. Die Frage ist nur, ob sie inner- oder außerhalb der bürgerschaftlichen Gemeinschaft stehen werden."

Ohne intensive Begleitung kann jedoch die Integration der Neubürger nach Ansicht der CDU nicht gelingen. "Entscheidend ist", so der sozialpolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Jürgen Moers, "dass das Thema Integration nicht allein auf die staatliche Ebene geschoben wird, sondern als gesellschaftliche Aufgabe verstanden wird. Und jeder Einzelne ist die Gesellschaft!" Daher müssten die handelnden Akteure in die Lage versetzt werden, diese wichtige Aufgabe zu erfüllen. Das sei aber nur durch Vernetzung und Austausch möglich. Genau hier setzt die CDU-Fraktion mit einem Antrag an: Unter Einbeziehung themenkompetenter Institutionen und Gruppierungen, wie dem Integrationsrat, dem Runden Tisch Asyl, den Vereinen (Jugend, Sport, Brauchtum), den Gemeinden der Religionen und Konfessionen, den Parteien und weiteren Akteuren soll ein Beirat gegründet werden, der die Integration der Neu-Viersener langfristig begleiten und effektiv unterstützen soll. Um in einem gewissen Rahmen handlungsfähig zu sein, soll zudem ein neuer Haushaltsansatz in Höhe von 10.000 Euro für entsprechende Integrationsmaßnahmen gebildet werden. Sillekens: "Uns ist wichtig, dass wir als Zivilgesellschaft die Dinge in die Hand nehmen und aktiv Einfluss auf den notwendigen Integrationsprozess nehmen. Denn nur so kann ein friedliches Miteinander entstehen."

(jon)
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