Viersen Das große Einräumen im Krankenhaus
Viersen · Von Abfalleimer bis Zellstoff: Im neuen Bettenhaus des St.-Irmgardis-Krankenhauses hat das Einrichten begonnen. Innerhalb eines Jahres ist der 8,2 Millionen teure Anbau fertig geworden. Am Montag ziehen die Patienten um
70 Stühle, 35 Tische, 40 Seifenspender und 30 Behälter für Desinfektionsmittel pro Etage, Betten, je ein Fernseher und Jalousien für jedes der insgesamt 67 Zimmer: Das Einräumen im neuen Bettenhaus des St.-Irmgardis-Krankenhauses ist eine logistische Herausforderung. Bis Montag, 11. Juli, muss alles fertig sein. Für die Mitarbeiter ist noch einiges zu tun. "Rund 200 unterschiedliche Medikamente" schätzt René Koß, Bereichsleiter für Pflege Geriatrie, müssen bis dahin eingeräumt sein. Pflegedienstleiterin Monika Siefert hat anhand langer Listen alle Materialien bestellt: vom Abfalleimer bis zum Zellstoff für Verbände. Auf 6000 Artikel schätzt sie diese Zahl. Kaufmännischer Direktor Joachim Plantholt ist beim Rundgang durch die frisch gestrichenen Flure und neu hergerichteten Patientenzimmer noch nicht entspannt: "Ich werde erst am Montag gut schlafen können, wenn auch die Patienten umgezogen sind", sagt er mit einem Lächeln.
Für Bau und Ausstattung werden rund 8,2 Millionen Euro investiert. "Bisher liegt das Vorhaben im Kostenplan. Endgültig kann man das erst bei der Schlussrechnung sagen", so Plantholt. Nach einem Jahr ist der neue Trakt fertig. Auf drei Etagen können künftig 78 Patienten versorgt werden. Dazu gehören sechs Einzelzimmer für Kassen- und fünf für Privatpatienten. Zudem gibt es auf allen Ebenen Aufenthaltsbereiche sowie moderne Dienst-, Funktions- und Lagerräume für die Mitarbeiter.
Die Geriatrie-Abteilung wird im neuen Anbau um 30 auf 60 Betten erweitert. Bei der Planung der Zimmer waren Mitarbeiter aus Pflege und Medizin wie Hanns-Peter Klasen, Chefarzt der Geriatrie, beteiligt. "Die Zimmer sind so konzipiert, dass die Betten längs an der Wand stehen können. So entsteht Platz für Bewegungstherapie", erläutert Klasen. Denn die Patienten sollen so schnell wie möglich beweglich werden. "Die Dusche ist so groß, dass ein Patient im Stuhl mit einer Pflegekraft genügend Platz hat. Die schwarzen Haltgriffe im Bad fallen sofort auf", sagt der Chefarzt. Da auch demente Patienten behandelt werden, werden die Zimmer zusätzlich mit Bildern gekennzeichnet. Das soll bei der Orientierung helfen.
Für Montag ist der Umzug von zunächst 16 Patienten geplant. Um auch Demenzkranken den Wechsel zu erleichtern, "werden sie von bekannten Pflegern verabschiedet und anderen vertrauten Gesichtern empfangen", sagt Klasen. Bis Ende der kommenden Woche werden 40 Patienten im neuen Anbau betreut.