Rp-Serie Mit Dem Fahrrad In Den Frühling Das machen Radfahrer häufig falsch

Viersen · Verkehrssicherheitsberater André Schmitz kennt die Gefahren für Radfahrer im Straßenverkehr. Aufmerksamkeit sei das A und O

 a) Die Radfahrerin fährt vorsichtig weiter. Schließlich steht das Auto ja schon.

a) Die Radfahrerin fährt vorsichtig weiter. Schließlich steht das Auto ja schon.

Foto: Franz-Heinrich Busch (bsen)

VIERSEN Sich als Radfahrer sicher im Straßenverkehr zu bewegen, erscheint oftmals recht einfach. Doch durch falsche Kleidung, fehlende Beleuchtung und Unachtsamkeiten können Unfälle schnell passieren.

 a) Die Radfahrerin zeigt dem Autofahrer einen Vogel und schert wieder auf den Gehweg ein.

a) Die Radfahrerin zeigt dem Autofahrer einen Vogel und schert wieder auf den Gehweg ein.

Foto: Franz-Heinrich Busch (bsen)

Das belegt auch die Verkehrsstatistik der Kreispolizei Viersen für das Jahr 2015. 312 Radfahrer verunglückten auf den Straßen im Kreis. Das waren zwar 2,5 Prozent weniger als im Fünf-Jahres-Schnitt. Aber gerade bei jungen Radfahrern zwischen 18 und 24 Jahren (25 Verunglückte) und radelnden Senioren ab 65 Jahren (81 Verunglückte, davon zwei Tote) registrierte die Kreispolizei Zuwächse. Und auch Kinder werden häufig Opfern von Fahrradunfällen: 59 waren es im Jahr 2015. André Schmitz, Verkehrssicherheitsberater der Polizei, kümmert sich in seiner täglichen Arbeit darum, Verkehrsteilnehmer zu schulen und ihnen das richtige Verhalten zu vermitteln. Er weiß: "Die häufigsten Unfälle mit Radfahrern passieren dadurch, dass sie auf dem Gehweg fahren, rote Ampeln ignorieren oder es zum Zusammenstoß kommt, weil Radwege in beide Richtungen benutzt werden." Wenn dann noch unaufmerksame Autofahrer hinzukommen, die mit unangepasster Geschwindigkeit unterwegs sind oder den Schulterblick nicht gewissenhaft ausführen, dauert es nicht lange, bis es kracht.

 a) Der Autofahrer muss sich langsam vortasten und die Radfahrerin passieren lassen.

a) Der Autofahrer muss sich langsam vortasten und die Radfahrerin passieren lassen.

Foto: Franz-Heinrich Busch (bsen)

Oftmals sind es Fehler mit schwerwiegenden Folgen. Die sich aber auch relativ einfach vermeiden lassen, indem man sich an die Verkehrsregeln hält. Doch hier zeige sich immer häufiger, dass sich Rad- wie Autofahrer ihrer Fehler oft gar nicht bewusst sind. "Viele Radler sind auf dem Gehweg unterwegs, wenn kein Radweg vorhanden ist. Das ist aber nur Kindern bis zehn Jahren erlaubt, alle anderen müssen auf der Straße fahren", erklärt André Schmitz. Zudem sollten Radwege immer nur in die vorgegebene Richtung befahren und rote Ampeln natürlich nicht missachtet werden.

 a) Das Auto hat Vorfahrt, schließlich könnte im Kreisverkehr ansonsten ein Stau entstehen.

a) Das Auto hat Vorfahrt, schließlich könnte im Kreisverkehr ansonsten ein Stau entstehen.

Foto: Franz-Heinrich Busch (bsen)

Auch das Thema Ablenkung beobachte man bei Radlern immer wieder als Unfallursache. "Es wird telefoniert, mit dem Handy gespielt oder Musik gehört. Dadurch nehmen viele ihre Umgebung nicht mehr richtig wahr und übersehen schnell eine Gefahrensituation", sagt Schmitz. "Aufmerksamkeit ist das A und O.

Gefährlich werde es für Radfahrer häufig auch an Kreisverkehren. Autofahrer missachteten dort oft die Vorfahrt der Radler. Doch es gibt Situationen, in denen auch Radfahrer vorsichtig agieren müssten: An einigen Kreisverkehren außerhalb geschlossener Ortschaften hätten sie nicht automatisch Vorfahrt und müssen ihrerseits warten.

Neuesten Erkenntnisse zufolge gehe der Trend derzeit sowieso wieder dahin, Radfahrer vermehrt in den fließenden Autoverkehr einzubinden, sagt Schmitz. "Dort werden sie eher als Verkehrsteilnehmer wahrgenommen als auf Radwegen."

Wie steht es eigentlich um Ihre Kenntnisse über das richtige Verkehrsverhalten als Radfahrer? Testen Sie Ihr Wissen mit unserem Quiz. Die richtigen Antworten finden Sie am unteren rechten Rand.

(p-m)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort