Kreis Viersen Delfine helfen jetzt Gian-Luca

Kreis Viersen · Heute geht es für den hirngeschädigten Jungen nach Curaçao. Möglich gemacht haben das Spenden und Aktionen. Die RP versteigert für weiterer Therapie die vom Fußballer Dante signierte Spardose.

Gian-Luca ist ganz entspannt. Während Vater Marc Gebhardt in der heißen Nachmittagssonne mit anderen Borussia-Fans auf Dante und Co. wartet, schläft der Kleine in seinem Buggy. "Jetzt muss ich ihn mal wecken", sagt Gebhardt, als er die Borussen-Profis von weitem sieht. Gian-Luca ist perfekt ausgestattet: Er trägt ein grünes Trikot, das ihn sofort als großen Fan kenntlich macht.

Dann kommt endlich Dante, der Abwehr-Star der Borussia. "Jetzt geht es endlich los zur ersten Delfin-Therapie", erklärt Marc Gebhardt dem Brasilianer in englischer Sprache. Dante lächelt und streichelt Gian-Luca freundlich übers Bein. Dann signiert er die Spardose in Form eines Balls. Sie war schon bei der Autogrammstunde mit Dante bei der Firma Star Log in Kempen dabei, die Inhaber Marc Deibert bei der Rheinischen Post zugunsten von Gian-Luca ersteigert hat. Jetzt soll sie meistbietend für Gian-Luca versteigert werden.

Von der Aufregung um die Abreise nach Curaçao zur Delfintherapie bekommt der zweijährige Gian-Luca noch nicht so viel mit. Dafür ist Marc Gebhardt umso augeregter. "Die ganze Familie ist gespannt, was Gian-Luca von den Delfinen lernen wird", sagt er. Und außerdem: "Ich bin noch nie so weit geflogen." Am heutigen Dienstag geht die Reise erst einmal bis Amsterdam. Vom dortigen Flughafen aus fliegt Familie Gebhardt am Mittwoch nach Curaçao. "Wir reisen zu viert, meine Frau, meine Tochter, Gian-Luca und ich", sagt Marc Gebhardt. Für den Erfolg sei es entscheidend, dass die Bezugspersonen des Kleinen dabei seien. Zwei Wochen dauert die Therapie mit den Delfinen. Was sie erreichen kann, sei vorher schwer abzuschätzen, sagt Gebhardt. Die Familie des Süchtelners, der im September drei Jahre alt wird, hofft, dass der hirngeschädigte Gian-Luca endlich laufen lernt, auf dem Spielplatz herumtollen kann – und vor allem irgendwann das Sprechen erlernt.

Viele Spender, Einzelaktionen von Schulen, Sportvereinen oder Privatleuten haben dafür gesorgt, dass Gian-Luca zur Delfin-Therapie fahren kann. "Wir sind dafür sehr dankbar", sagt Gebhardt. Oft sei er richtig gerührt gewesen von dem großen Engagement der Menschen für seinen Sohn. Mit der zweiwöchigen Therapie ist für Gian-Luca noch nicht alles geschafft. "Damit es wirklich nachhaltig besser wird, werden wir wieder hinfahren müssen", sagt Gebhardt – und ist dabei voller Hoffnung. "Jeder Euro zählt." Die Versteigerung der Spardose in Ballform, die bei der Autogrammstunde in Kempen dabei war und die Dante gestern signiert hat, soll ein erster Anfang sein.

Info Das Tagebuch von Gian-Luca bei den delfinen unter www.gian-luca.de

(RP)
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