Viersen Der Klinik-Verbund steht

Viersen · Gestern Abend stimmte der Stadtrat der Beteiligung der St.-Franziskus-Stiftung am Allgemeinen Krankenhaus zu. Damit ist der Weg frei für die Neuordnung der Krankenhäuser in Viersen. St.-Irmgardis-Krankenhaus bleibt erhalten.

VIERSEN/SÜCHTELN Die Beteiligten bemühten gestern große Worte, um das vollbrachte Werk gegenüber der Presse zu bejubeln: Zum 1. Januar 2009 wird das St.-Irmgardis-Krankenhaus Süchteln aus der Trägerschaft der Katholischen Kirchengemeinde St. Clemens in eine GmbH entlassen. An der übernehmen die St.-Franziskus-Stiftung Münster 51 Prozent und die Allgemeine Krankenhaus (AKH) Viersen GmbH 49 Prozent. Die Kirchengemeinde gibt das Haus an der Tönisvorster Straße in Erbpacht an die neuen Eigentümer ab. Die zahlen für die nächsten 35 Jahre einen jährlichen Erbpachtzins von 100 000 Euro. Gleichzeitig beteiligt sich die Münsteraner Klinikgruppe mit 25 Prozent am AKH. Die Beteiligung beträgt 500 000 Euro. Der Viersener Stadtrat stimmte dieser Beteiligung gestern Abend im nicht-öffentlichen Teil seiner Sitzung zu.

Vier Monate verhandelt

Alle Beteiligten würdigten gestern das Vertragsergebnis, das in den vergangenen vier Monaten ausgehandelt wurde. AKH und St.-Irmgardis-Krankenhaus bleiben rechtlich eigenständige Häuser, werden künftig aber sehr eng mit einander kooperieren. Wichtig für die Beschäftigten beider Häuser: Es wird in den nächsten Jahren keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Gleichwohl kündigte der Vorstandsvorsitzende der St.-Franziskus-Stiftung, Dr. Rudolf Kösters, gestern an, dass AKH und St.-Irmgardis-Krankenhaus in das Netzwerk der Münsteraner Klinikgruppe einbezogen werden. Synergieeffekte etwa im Servicebereich sollen genutzt werden.

Vertraglich festgelegt wurde, dass für das St.-Irmgardis-Krankenhaus bis 2015 etwa 4,5 Millionen Euro für Modernisierungen von den neuen Inhabern bereit gestellt werden. Auch die Neubaupläne des AKH (Stichwort: Zusammenlegung der Betriebsstätten am Hoserkirchweg in Viersen) sollen vorangetrieben werden.

Mit der Beteiligung der Münsteraner Klinikgruppe und des AKH endet eine 137-jährige Trägerschaft der Katholischen Kirchengemeinde St. Clemens am St.-Irmgardis-Krankenhaus. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr waren sich Kirchengemeinde und AKH nach langwierigen Verhandlungen über eine Fusion beider Häuser einig geworden. Die scheiterte am Einspruch des Bischöflichen Generalvikariats in Aachen. Das wünschte eine „katholische Lösung“, sprich: einen katholischen Träger für das Süchtelner Krankenhaus. Die St.-Franziskus-Stiftung ist nun dieser gewünschte konfessionelle Träger.

Mit der St.-Franziskus-Stiftung an der Seite wollen die beiden Krankenhäuser – gemeinsam mit dem Städtischen Krankenhaus Nettetal – die medizinische Versorgung im Viersener Westkreis sicherstellen, sagte AKH-Verwaltungsratschef Fritz Meies. KOMMENTAR

(RP)
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