Kreis Viersen Der Kreis entrümpelt sein Jahrbuch

Kreis Viersen · Der neue statistische Jahrbuch des Kreises Viersen heißt jetzt Monitoring. Nicht nur der Name ist neu: Die umfangreiche Datensammlung ist deutlich informativer, nutzwertiger und aufgeräumter als ihr Vorgänger

Von 2004 bis 2014 hat der Kreis Viersen 10.000 Einwohner verloren. Mit einem Minus von drei Prozent in der Bevölkerungsentwicklung liegt der Kreis im Regionalvergleich unter den Verlusten, die der Kreis Wesel verzeichnet, aber über denen der Stadt Mönchengladbach. Immerhin: Seit 2011 gibt es im Kreis ein positives Wanderungssaldo. Das heißt: Der Zuzug von Familien wiegt den Verlust durch Sterbefälle und Wegzüge auf. Den demograpischen Wandel wird das trotzdem nicht aufhalten: Prognostiziert bis zum Jahr 2040 wird die Zahl der 65- bis 80-Jährigen um 42 Prozent steigen.

All das lässt sich jeweils auf einen Blick aus dem Kreismonitoring ablesen. Das neue, 101 Seiten starke Zahlen- und Grafik-Sammelsurium ersetzt ab diesem Jahr das Statistische Jahrbuch und soll jährlich erscheinen. Es trägt nicht nur den neuen Namen "Kreismonitoring", sondern es ist optisch und inhaltlich neu aufgestellt.

Ein Jahr lang haben Bau- und Planungsderzernent Andreas Budde, der stellvertretende Leiter des Planungsamts, Peter Hoffmann, und Landrat Andreas Coenen (CDU) daran gearbeitet, den einstigen Zahlenfriedhof zu entrümpeln und grafisch ansprechend aufzubereiten. "Es ist ein Gemeinschaftswerk des Planungsamtes und der Pressestelle, das aber auch mehrere Beteiligungsrunden in unserem Haus durchlaufen hat," sagt Landrat Andreas Coenen. Thematisch gegliedert ist die Datensammlung in Raumstruktur, Bevölkerung, Beschäftigung und Arbeitsmarkt, Kinder, Jugend, Bildung, medizinischen Versorgung, Wirtschaft und Tourismus, Bauen und Wohnen. Wahlergebnisse wurden aus dem Inhaltsverzeichnis gestrichen.

Den Machern ging es nicht nur um eine leicht lesbare Zahlensammlung, sondern vor allem auch um relevante Informationen. "Wir möchten, dass die Nutzer Trends schnell erfassen können. Denn daraus lassen sich Handlungsmaßnahmen - etwa für den künftigen Wohnungsbedarf und die Verkehrspolitik - ableiten", erklärt Planungsdezernent Budde.

Ein Beispiel: Die Zahl der Ein- und Zwei-Personen-Haushalte steigt bis 2040 deutlich und mit ihr auch der Bedarf an kleineren Wohneinheiten. Dass alles mit allem zusammenhängt, zeigt auch die Beschäftigungsquote der Frauen. Sie ist in vier Jahren um fünf Prozent gestiegen. "Das bedeutet für die Kinderbetreuung, dass wir die Betreuung der Unter-Dreijährigen ausbauen müssen", erklärt Coenen.

Info Das Kreismonitoring ist online unter www.kreis-viersen.de/monitoring als PDF-Dokument einzusehen. Wer lieber in einem gedruckten Exemplar blättern möchte, erhält es im Kreishaus. Kontakt: Anke Faßbender, Rufnummer 02162 39 1409 oder E-Mail: anke.fassbender@kreis-viersen.de, und Daniela Kolb, Telefon 02162 39 1546 oder E-Mail: daniela.kolb@kreis-viersen.de.

(RP)
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