Viersen Der "Stadtpark Melcherstiege" ist ein Gewinn für Dülken

Viersen · "Es geht weiter!" So begrüßte Harald Droste, der Fachbereichsleiter Stadtentwicklung Viersen, im Corneliushaus rund 30 interessierte Dülkener, meist Geschäftsleute, zur Information über die Planung für den "Stadtpark Melcherstiege". Unter den Zuhörern waren auch einige, die 2007 am ersten Workshop zu dem Thema teilgenommen hatten und nun neugierig waren, was daraus geworden ist.

Die Aachener Stadtplanerin Professor Christa Reicher, die auch den damaligen Workshop geleitet hatte, erzählte, dass sie durch die Diplomarbeit einer Studentin auf diese "Melcherstiege" aufmerksam wurde. Sie wies darauf hin, dass der vorliegende Plan ein "Vorentwurf" sei, der an diesem Abend diskutiert werden soll, dann sollen die weiteren Anregungen einfließen - und wenn alles fertig ist, soll der Förderantrag an das Land gestellt werden, das 80 Prozent der Kosten übernimmt. Stephan Aldenkirchs, im Bereich Stadtplanung für Dülken zuständig, erläuterte die Fortschritte der Planung seit 2007 und wie sie jetzt aussieht: Aufteilung in Grünanlage, Wohnbebauung und innenstadtstützende Nutzung. In die 6800 qm Parkfläche ist auch der alte jüdische Friedhof an der Venloer Straße eingebunden, die noch in der Zukunft liegende Bebauung "Quartier Am Stadtpark" ist fast genauso groß. Der Stadtpark soll zu Fuß, per Fahrrad und auch per Pkw gut zu erreichen sein. Eine Anbindung an den Busbahnhof wird durch eine Sitztreppe und durch einen "Stadtbalkon" gegeben, von dem aus man die Pfarrkirche St. Cornelius sehen kann. Damit sei auch der Höhenunterschied im Park von rund 150 cm ausgeglichen, so Christian Ewers von den Städtischen Betrieben.

Da die Melcherstiege früher ein Standort der Stahlindustrie war, soll durch kleine Stahlmauern rund um die Beete und Büsche und an den Treppen an die Geschichte erinnert werden. LED-Laternen erhellen die Wege, die durch unterschiedliche Pflasterung unterschiedlichen Aktivitäten dienen sollen: Inline-Skaten, Ballspiele der Jugendlichen, Tanzabende oder auch Open-Air-Konzerte. Bäume werden ebenso gepflanzt wie bunt blühende Stauden im "Lichtpfeil", einem Hochbeet in der Mitte des Parks.

Eine öffentliche Toilette ist nicht geplant, auch kein Brunnen oder Teich und auch kein Gebäude für Gastronomie. Hier sollen so genannte "Food-Trucks" für Snacks, Getränke oder Eis sorgen. Die Frauchen und Herrchen, die ihre Hunde gerne auf der Melcherstiege ausführen, werden künftig durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes ermahnt, die "Häufchen" selbst zu entfernen.

Der Stadtrat muss den Entwurf noch beraten und beschließen, der Förderantrag muss bis zum 1. Dezember gestellt sein, damit er Mitte 2016 ins Förderprogramm des Landes eingestellt werden kann. Mit der Bewilligung wird im Herbst 2016 gerechnet, dann müssen die Arbeiten ausgeschrieben werden. Mitte 2017 sollte Baubeginn sein, für Anfang 2018 ist schließlich die Eröffnung des neuen "Stadtpark Melcherstiege" geplant.

(flo)
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