Viersen Der Strippen-Zieher

Viersen · Alexander Betov ist der Mann, der die Puppen tanzen lässt. Sein neues Stück heißt Zweig Nase. Zu sehen ist es am Sonntag in Mönchengladbach

 Alexander Betov mit einer seiner selbst gebauten Puppen.

Alexander Betov mit einer seiner selbst gebauten Puppen.

Foto: theater

Das Stück hieß "Der Drache will heiraten". Im Januar 2011 hatte es Premiere - damals noch im Interimstheater im Nordpark. Generalintendant Michael Grosse saß im Publikum. Und er war begeistert. "Er reckte beide Daumen hoch, grinste von einem Ohr zum anderen, und seitdem gibt es in unserem Haus die Sparte Puppentheater", sagt Alexander Betov.

Seit fünf Spielzeiten begeistert der gebürtige Bulgare mit Puppenspielen, die er gemeinsam mit Sabine Sanz fürs Theater aufbereitet und modern erzählt. "Die Froschkönigin", "Aschenputtel", "Der Drache will heiraten", "Die Schöne und das Biest" und "Der Kleine Prinz" bezaubern mit handgefertigten Puppen. Jetzt haben die Probenarbeiten für "Zwerg Nase" begonnen. Das Stück hat am kommenden Sonntag, 26. Februar Premiere in Mönchengladbach. Die Krefeld-Premiere ist terminiert auf Sonntag, 19. März, Beginn: 15 Uhr.

Alexander Betov hat Schauspiel und Puppenschauspiel studiert - in Bulgarien. "In meinem Heimatland gibt es in jeder größeren Stadt neben dem Schauspielhaus auch ein Puppentheater." Mit seinem Puppenspiel zeigt er, dass es neben der Augsburger Puppenkiste und dem Kasperletheater auch noch eine ganz andere Art von Figurentheater gibt. "Bei uns agieren die Schauspieler mit den Puppen, sie übernehmen selbst Rollen."

Betovs Kollegin Sabine Sanz schreibt die Texte für die Stücke. "Die dürfen auf keinen Fall kindisch sein, das Spiel soll die Kinder in eine Fantasiewelt entführen." Damit das gelingen kann, muss die Geschichte fesseln, muss die Spannung gehalten werden.

Auch die Dialoge müssen spritzig sein, Persönlichkeiten entwickelt werden, die Musik muss passen. Die wird von Alexander Betov und Sabine Sanz komponiert und abgemischt, sie stellen die Puppenköpfe her, die Maske knüpft Perücken und Bärte. "In der Tat betreiben wir mehr Aufwand für das Puppentheater als für das ,normale' Schauspiel", sagt Alexander Betov.

Im neuen Stück schlüpft er selbst in die Rolle des Zwerges - die Figur wird gleichzeitig von einer Puppe und dem Menschen Betov dargestellt. Es geht um die Geschichte von Jakob, der auf dem Markt Gemüse verkaufen muss und dabei in die Fänge einer Hexe gerät. Bei ihr lernt Jakob kochen. Bald gelingt ihm die Flucht, doch zu Hause erkennt ihn selbst seine eigene Mutter nicht mehr: Die Hexe hat Jakob in einen hässlichen Zwerg verwandelt. Eine faszinierende Geschichte, die die Kinder fesseln dürfte. "Wie spielt man für Kinder?", fragt Alexander Betov - und gibt selbst die Antwort: "Wie für Erwachsene, nur besser."

Inge Schnettler

(RP)
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