Kreis Viersen Der Tag nach dem Sturm

Kreis Viersen · Nach dem Abzug von "Xynthia" beginnt das Aufräumen: Einige Straßen durch umgestürzte Bäume noch gesperrt. Umschaltungen und Notstromaggregate versorgen derzeit Teile von Viersen mit Energie.

Sturmtief Xynthia hinterlässt Schäden in Krefeld
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Aufatmen nach dem Sturmeinsatz hieß es gestern im Kreis Viersen: Viele Straßen sind wieder frei, es gab keine Verletzten, die Sachschäden blieben in einem überschaubaren Rahmen. Natürlich ärgern sich die Betroffenen über Beulen in Autos, umgefallene Bäume oder ausgefallenen Strom.

Die komplette Stromversorgung in Viersen war noch am Sonntag wiederhergestellt. Zwischen Dülken und Boisheim dauerte es zwei Stunden, auch im Bistard gingen die Lichter zügig wider an. Anwohner der Anrather Straße in Süchteln mussten bis gegen 18 Uhr warten, und am Clörather Weg war es kurz nach Mitternacht, bis auch hier der Strom wieder floss. "An allen Stellen sind es Umschaltungen und Notstromaggregate", erklärt Christina Achtnich, Pressesprecherin der Niederrheinwerke. An den eigentlich betroffenen Leitungen werde gearbeitet. An der Straße Nüss Drenk in St. Tönis warteten die Menschen allerdings gestern Mittag noch auf Strom.

Zurück in die Häuser

Auch die Bushaltestelle "Eigenheim" in Viersen war bis gestern Nachmittag noch nicht wieder anzufahren — es lagen noch Bäume auf der Straße. Wieder in ihre Häuser konnten die Menschen an der Landwehrstraße im Hoser und an der Hohlstraße in Viersen-Mitte, die die Feuerwehr am Sonntagabend herausgebeten hatte, weil Tannen bedenklich schwankten. "Wir evakuieren nicht zwangsweise", so Viersens Wehrchef Frank Kersbaum. "Wir geben den Menschen den Rat, das Haus zu verlassen und zu Freunden oder Bekannten zu gehen, um dort die Nacht zu verbringen." Die Feuerwehr habe sehr umsichtig gearbeitet, immer auch das Risiko für die eigenen Kräfte kalkuliert. "Einige Anrufer konnten das nicht verstehen", sagt Kersbaum. "Die erwarteten, dass wir noch während des Sturms Bäume fällen und auf der Straße zersägen."

Wegen umgeknickter Bäume waren auch gestern noch Mosterzstraße und Donker Weg gesperrt. Auch am Aachener Weg/Dülkener Straße leitete die Polizei zunächst den Verkehr um, da ein Baum über die Straße gefallen war. Erfreulich: Ein Anwohner zückte schließlich seine Kettensäge und zerlegte ihn an Ort und Stelle.

An der Martinschule, wo sich Teile der Dachverkleidung gelöst hatten, konnten Hausmeister, Feuerwehr und ein Dachdecker diese schnell wieder befestigen, so dass der Unterricht gestern nach Plan durchgeführt werden konnte.

Heute geht es auch an der Paul-Weyers-Schule in Dülken weiter. Das Gerüst, das dort am Freitagvormittag noch vor dem Orkan zusammengebrochen war, ist mit neuen Teilen wieder aufgebaut worden. Allerdings soll künftig ein engmaschiges Netz anstatt einer Folie den groben Dreck vom Schulhof fernhalten. Dieses Netz ist deutlich weniger windanfällig. "Womit aber noch nichts zur Ursache des Unglücks gesagt ist", betont Stadt-Pressesprecher Peter Abrahams. "Die muss erst ermittelt werden. Fest steht aber, dass die Kinder wieder gefahrlos zur Schule gehen können."

(RP)
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