Kommentar Die CDU und der Heilige St. Florian

In einem Punkt scheint die CDU derzeit perfekt aufgestellt zu sein: sich selbst zu schaden. Ohne Not verkündet zuerst ein christdemokratischer Staatsekretär aus Berlin, dass in seinem Haus über den Eisernen Rhein nachgedacht wird und der mitten durch Viersen führen könnte. Seine Kenntnis über die örtliche Schienenführung sowie den Begriff "Eiserner Rhein" scheinen dabei begrenzt.

Trotzdem sind knapp eine Million Menschen im Kreis Viersen, Mönchengladbach, Krefeld und auch im niederländischen Grenzgebiet verunsichert. Es brodelt. Und genau hier hält Viersens CDU-Chef Paul Mackes das brennende Streichholz an die Lunte. Das St.-Florian-Prinzip lässt grüßen. Um vor Ort als Kandidat für das Bürgermeisteramt zu punkten, fordert der CDU-Politiker, die Zug-strecke in die Nachbargemeinden zu verlegen. Der entstandene Schaden ist enorm. Zum einen für seine Partei: Ohne Not hat Mackes den seit Jahren gültigen Fahrplan der Kreis-CDU zum Eisernen Rhein verlassen. Zum anderen für Viersen: Statt eine Führungsrolle anzustreben, steht die Stadt bei den Nachbarn plötzlich im Abseits. Es regiert Misstrauen. Egal, wer 2015 in Viersen Bürgermeister wird, seit gestern ist der Job nicht leichter geworden.

(RP)
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