Brüggen Die ersten Häuser könnten 2018 stehen

Brüggen · Das Gelände der Ziegelei Laumans an der Borner Straße in Brüggen soll bebaut werden. Der Aldi-Markt zieht auf die gegenüberliegende Seite. Schon heute ist die Straße überlastet. Verkehrsplaner rechnen mit bis zu 1200 Pkw pro Stunde

 Auf dem Gelände der Ziegelei sollen drei Mehrfamilienhäuser sowie Einfamilienhäuser oder Doppelhaushälften gebaut werden.

Auf dem Gelände der Ziegelei sollen drei Mehrfamilienhäuser sowie Einfamilienhäuser oder Doppelhaushälften gebaut werden.

Foto: Gemeinde/rheinruhr Stadtplaner

Die alte Ziegelei Laumans an der Borner Straße in Brüggen soll in Kürze abgerissen werden. Dort entsteht ein Neubaugebiet. Gleichzeitig gibt es Pläne für den nördlichen Bereich der Borner Straße: Der Discounter Aldi wird von der südlichen Seite der Borner Straße auf die gegenüberliegende Seite ziehen. Dort soll ein größeres Gebäude mit mehr Ladenfläche errichtet werden, außerdem ein Getränkemarkt und ein Drogeriemarkt.

Für das jetzige Aldi-Gelände gibt es seitens der Investoren noch keine gesicherte Planung. Das teilte Dieter Dresen, Leiter des Bauamts bei der Gemeindeverwaltung, bei einer Informationsveranstaltung für Bürger im Kultursaal der Burg jetzt mit. In einer Sitzung des Bauausschusses war bereits darüber gesprochen worden, im jetzigen Aldi-Markt Büros einzurichten und zusätzlich Platz für Werkstätten und weiteres Gewerbe auf dem Gelände zu schaffen. Der Wohnmobilplatz soll bleiben. Es gebe Überlegungen, den Wohnmobilplatz weiter nach Süden zu verlagern, berichtete Dresen. Die Verwaltung habe gern zur Kenntnis genommen, dass dieser Platz bei Wohnmobilisten sehr beliebt sei.

Potenzielle Investoren und interessierte Bürger, auch aus der Nachbarschaft, Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie Gerald Laumans waren zur Informationsveranstaltung in den Kultursaal gekommen. Die Gemeindeverwaltung hatte dazu eingeladen, um über das Bauvorhaben zu informieren. Dresen erläuterte die landesplanerischen Vorgaben: "Die Kommunen sollen zunächst Brachflächen nutzen und die Bebauung innerhalb der Städte verdichten." In Brüggen wird dringend Wohnraum benötigt - gerade auch für junge Menschen, die ins Berufsleben starten.

Die Planung sieht nun vor, auf dem Gelände der alten Ziegelei drei Mehrfamilienhäuser zu bauen, die an der Borner Straße insgesamt 58 Wohnungen bieten sollen. Im Schnitt sollen die Wohnungen 65 Quadratmeter groß und bezahlbar sein. "Vorgaben für die Bezahlbarkeit zu machen ist schwierig", fügte Dresen hinzu, "wir sind nicht Eigentümer des Grundstücks. Aber Gespräche dazu finden mit den Investoren statt."

Insgesamt ist die Baufläche 21.800 Quadratmeter groß. Neben drei Mehrfamilienhäusern sind derzeit 28 Doppelhaushälften geplant. Ob dort nun Doppelhaushälften oder Einfamilienhäuser gebaut werden, steht noch nicht fest. Einfamilienhäuser würden auf Grundstücken von je etwa 440 Quadratmeter gebaut, bei Doppelhaushälften wären die Grundstücke etwas kleiner. Die ersten Häuser, schätzt Dresen, könnten frühestens 2018 stehen.

Um das Gebiet zu erschließen und den prognostizierten katastrophalen Verkehrsverhältnissen auf der Borner Straße entgegenzuwirken, soll in Höhe der Einfahrt zum Rewe-Markt ein kleiner Kreisverkehr eingerichtet werden, der die künftigen Märkte auf der Nordseite der Borner Straße mit anschließt und einen Abzweig in das neue Wohngebiet haben wird. In einer Präsentation erfuhren die Besucher, wie der Verkehrsfluss künftig auf der Borner Straße sein wird. Mehrere Simulationen mit fahrenden Pkw und Bussen zeigten Verkehrssituationen an sieben Knotenpunkten zwischen dem Hagenkreuzweg und der Kreuzung mit der B 221.

Nach jetzigem Stand und einer berechneten Mehrbelastung sind diese Knotenpunkte bereits überlastet. Durch das Neubaugebiet und den zusätzlichen Handel an der Borner Straße würden Staus unvermeidlich sein. Verkehrsplaner Jürgen Carls rechnet mit 36 zusätzlichen Lkw-Anlieferungen allein für diesen Bereich. 900 bis 12000 Autos würden pro Stunde die Borner Straße passieren. Zwingend notwendig: ein Kreisverkehr an der B 221.

In der anschließenden Diskussion sprachen Zuhörer über Raserei auf der Borner Straße, die Stellplätze gegenüber des Katharinenhofs, die Parksituation in Brüggen, über das Verkehrsaufkommen im Ort und über die zu schmale Borner Straße. Fragen zu Grundstücks- und Mietpreisen konnten noch nicht beantwortet werden.

(bigi)
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