Viersen Die Königsburg wird zum Tonstudio

Viersen · Das Projekt-Ensemble "Der Kapuvka" traf sich in Süchteln zum musikalischen Experiment vor besonderer Kulisse

 Musik machen und improvisieren. Die Ensemble-Mitglieder ließen sich von dem besonderen Raum der Königsburg inspirieren.

Musik machen und improvisieren. Die Ensemble-Mitglieder ließen sich von dem besonderen Raum der Königsburg inspirieren.

Foto: Busch

Und plötzlich verwandelte sich die Süchtelner Königsburg hat in eine interessante Mischung aus Tonstudio, Filmkulisse und Probenraum. "Der Kapuvka" ist ein Projekt-Ensemble von Hans Peter Faßbender. Der Viersener ist studierter Jazzpianist und Komponist. Vorgestern fand sich das Projekt-Ensemble in der Königsburg zu einem besonderen musikalischen Treffen zusammen.

"Eigentlich war die erste Idee, ganz einfach, einen Tag in diesem tollen Ambiente zu proben," so Faßbender, der die Entwicklung der Königsburg von Anfang an interessiert verfolgt hatte und die inspirierende Atmosphäre besonderer Orte sehr zu schätzen weiß.Nach einigen Gesprächen mit dem Verein Königsburg kam nun Anfang der Woche dieser Probentag zustande, und nicht nur das. Optimal wollten die Musiker diesen Tag nutzen. So wurde auch das Equipment für Ton- und Filmaufnahmen herbeigeschafft, und die Lichtkünstler von Ministery of Light gestalteten den Raum der Königsburg exakt nach den Vorstellungen der Musiker.

Im Jahr 2011 hatte Faßbender sich nach Musikern für dieses Ensemble "Der Kapuvka" umgesehen. "Die Musiker kommen aus unterschiedlichen musikalischen Richtungen. Das war mir wichtig," erinnert sich Faßbender. Die Zusammensetzung des Ensembles sieht nun so aus: Jürgen Löscher, Bassklarinette und Marko Kassl, Akkordeon haben einen klassischen Hintergrund, Gerd Stardas an der Gitarre hat Jazz studiert, und Thomas Moia - eher in der Pop- und Rockmusik zu Hause - gehören seitdem dazu.

Der Jazzpianist Faßbender bereitete die Stücke konzeptionell vor, nahm elektronische Basics und die entsprechenden Beats auf - wobei das Konzept mit Absicht sehr offen gehalten war. Die Musiker brachten dann in den jeweiligen Parts ihre eigenen Ideen ein, inspiriert durch das Zusammenspiel und "natürlich durch den Raum", betont Jürgen Löscher. Dabei mussten die Musiker durchaus flexibel auf unerwartete Situationen reagieren. "Ich saß dann plötzlich hinter einem Xylophon, obwohl ich mit diesem Instrument noch nicht viel gemacht hatte - bislang," erzählt Schlagzeuger Thomas Moia aus der Probensituation.

"Jazz steht absolut nicht im Mittelpunkt. Gleichwohl müssen alle Musiker improvisieren können", erklärte Faßbender den stilistischen Ansatz. "Die Musik ist eher am Ambiente und an Minimal Music orientiert."

Was nun aus diesem Tag in der Königsburg geworden ist, bleibt noch abzuwarten. Die Musiker hoffen natürlich auf gelungene Aufnahmen, die mindestens ein gutes Demo ergeben und ebenso auf gute Bilder, damit "Der Kapuvka" würdig im Internet auf "You Tube'" repräsentiert wird.

Ein Konzert soll es auch demnächst geben: Das ist im Freigeist geplant und zwar am 31. März kommenden Jahres gemeinsam mit dem Byggesett Orchestra um Georg Sehrbrock.

(n-o)
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