Niederkrüchten Die närrischste EM der Welt

Niederkrüchten · Wer ein richtiger Karnevalsnarr sein will, der muss vor allem eines können: Kamelle werfen. In Niederkrüchten trafen sich 22 Prinzenpaare und Dreigestirne aus der Region zur Europameisterschaft im Kamellezielwerfen.

Das war die 10. EM im Kamellezielwerfen
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Das war die 10. EM im Kamellezielwerfen

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In dem nicht ganz ernst gemeinten Wettkampf konnten Prinzenpaare und Dreigestirne beweisen, dass sie Süßigkeiten mit der richtigen Wurftechnik unter ihr jeckes Volk bringen können. Zu Gast waren Narren aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden — selbst aus Spanien war ein Besucher angereist. Zum zehnten Mal veranstaltete der Karnevalsverein Maak Möt aus Brempt unter der Führung von Präsident Heinz Claßen die Europameisterschaft im Kamellezielwerfen in der Begegnungsstätte Niederkrüchten.

Fangen in elf Sekunden

Prinz Dennis I. aus den Niederlanden, Sieger des vergangenen Jahres, durfte 2011 nicht mehr teilnehmen, um seinen Titel zu verteidigen: "Nur die Tollitäten sowie ihre Gefolgschaft dürfen teilnehmen", erklärt er. Das Prinzip des Wettkampfes ist denkbar einfach: Jeweils elf Sekunden haben die Prinzen oder Prinzessinnen Zeit, Schokoladenriegel, die vom Partner geworfen werden, in Eimern aufzufangen.

Die Wurftechniken der Teilnehmer unterscheiden sich dabei nicht besonders voneinander. Ganz zur Freude des Publikums schaufelten sie so viele Süßigkeiten aus ihren großen Körben, wie sie konnten. Dabei ging einiges daneben, die Zuschauer durften sich also über viele Leckereien freuen. Am Ende jedes Durchgangs hatten vor allem die fünf eigens ausgebildeten Schiedsrichter viel zu tun: Penibel zählten sie jeden Riegel, der in den Eimern gelandet war, und fegten danach die Süßigkeiten auf der Bühne zusammen.

Besonders siegesgewiss war in diesem Jahr das Prinzenpaar des veranstaltenden Vereins Maak Möt. "Ich habe mit dem Prinzen aus Süchteln gewettet, dass einer von uns gewinnt", erzählte Prinz Paul I (Wilbers) von "Maak Möt". Seine Prinzessin Brigitte II. erklärte: "Ich habe früher Handball gespielt. Ich bin perfekt trainiert." Beide sind Brempt eng verbunden — auch, wenn sie inzwischen in Viersen wohnen. Das Paar sah den Wettkampf sportlich: "Dabeisein ist alles und der Spaß ist am wichtigsten", waren sich die beiden einig. Für den Sieg reichte es für sie aber am Ende nicht: Den Titel des Europameisters im Kamellezielwerfen beanspruchte in diesem Jahr das Dreigestirn aus Erkelenz für sich — mit Prinz Markus I. (Forg), Jungfrau Josefine (Josef Viethen) und Bauer Andreas (Tischbein).

Für Maak Möt-Präsident Heinz Claßen ist die Kamellezielwurf-EM trotzdem der schönste Termin im Jahr: "Ich arbeite das ganze Jahr nur für den Karneval. So viele Tollitäten im Haus zu haben ist eine wahre Freude."

(RP)
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