Viersen Die Niers wird zur Rennstrecke

Viersen · Bei der Katholischen Landjugend Anrath laufen die Vorbereitungen für das Badewannenrennen am 9. August auf Hochtouren. Der Spaß an der Niers findet zum nunmehr 28. Mal statt.

Zwei zusammengelötete Zinkwannen in Schwarz mit roter Aufschrift "KLJB Anrath", darunter eine Kombination aus langen Rohren. "Das ist unsere Grundkonstruktion, mit der wir schon seit einigen Jahren beim Badewannenrennen starten. Das Ganze braucht für dieses Jahr noch einen neuen Anstrich. Dazu müssen wir die Rohre neu abdichten und neue Paddel bauen. Die alten haben das letzte Rennen nicht überstanden", verrät Katharina Gather schmunzelnd. Ein Jahr lang hat das Schwimmobjekt in der Scheune des landwirtschaftlichen Betriebes der Familie Gather gestanden, jetzt rückt das Wasservehikel wieder in den Mittelpunkt. Denn am Sonntag, 9. August, startet wieder das Badewannenrennen der KLJB Anrath.

"Wobei wir gar nicht so viel Zeit haben, an unserer Wanne zu arbeiten. Bei uns steht nicht die eigene Teilnahme im Mittelpunkt, sondern die Vorbereitung, damit alle Teilnehmer und Besucher einen tollen Tag verleben können", sagt Pia Glasmacher, die Vorsitzende der Katholischen. Landjugendbewegung (KLJB) Anrath. Im Mai liefen die Vorbereitungen für den Wasserspaß auf der Niers an - und das fing, wie in den Vorjahren, mit dem Einholen der Genehmigungen bei der Stadt Willich und Viersen an. Die Gaudi findet nämlich genau im Grenzgebiet der beiden Städte statt, und daher müssen beide ihre Zustimmung geben.

Die Organisation der Straßensperrung, des Sanitätsdienstes samt Rettungsschwimmer, der Toilettenwagen, des Ausschank- und Imbisswagens, der Pavillons samt Bierzeltgarnituren als auch das Verschicken der Einladungen an die Landjugenden sowie weitere Vereine nehmen Zeit in Anspruch. "In diesem Jahr feiern wir eine Premiere: Zum ersten Mal nehmen neben den verschiedenen Landjugenden die Malteser und eine Schützengruppe ebenfalls am Badewannenrennen teil", berichtet Pia Pasch. Insgesamt sechs Gruppen haben sich bislang angemeldet. "Wir erwarten aber noch mehr Teilnehmer. Viele kommen am 9. August einfach spontan mit ihrer Badewanne vorbei und starten", informiert Laura Schmitz. Sich auf den letzten Stipp anmelden ist seit Jahren möglich.

Mitmachen kann jeder. Wichtig ist nur, dass die Bestimmungen beim Bau beachtet werden und mindestens zwei Personen mit der Wanne in See stechen. So muss eine Badewanne, egal in welcher Form, vorhanden sein. Es dürfen keine Bootsteile verbaut werden, und das Wassergefährt muss von Muskelkraft angetrieben werden. Es darf nicht breiter als 1,50 Meter sein, und der maximale Tiefgang liegt bei 50 Zentimeter, was an der geringen Tiefe der Niers liegt. "Und dann sieht die Internationale Vereinbarung für Badewannen auf öffentlichen Gewässern noch vor, dass eine Boje befestigt wird, damit beim Sinken das Objekt wiedergefunden werden kann", sagt Glasmacher mit einem Augenzwinkern. Das Alter der Teilnehmer spielt keine Rolle. Weder nach unten noch nach oben gibt es eine Begrenzung. Wichtig ist nur, dass man schwimmen kann. Wer an den Start geht, muss 200 Meter stromabwärts, 100 Meter stromaufwärts sowie das K.-o.-Rennen bewältigen, bei dem alle Badewannen zeitgleich an den Start gehen. Zudem prämiert die Landjugend die schönste Badewanne. Als Preise winken Bierfässchen und Gummibärchen. Wer bei der Anrather Landjugend zum Kapitän samt Schiffsjungen mutiert und auf die Niers muss, steht bereits fest. Felix Junkers und Michael Gather werden die eigenwillige Badewannenkonstruktion über das Wasser bewegen. Für beide ist es eine Premiere, die sie so gut wie möglich meistern wollen. Sicher ist jetzt schon eins: Besucher und Teilnehmer können sich zum nunmehr 28. Mal auf einen ungewöhnlichen Wasserspaß freuen.

(RP)
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