Viersen Die Planeten vom Himmel nach Süchteln geholt

Viersen · Lehrer und Schüler der Johannes-Kepler-Realschule in Süchteln haben einen Planetenlehrpfad gestaltet.

In Bonn gibt es ihn - mit der Sonne am Bundeshaus und Pluto an der Nordbrücke. In Brüggen ist er auch anzutreffen - entlang eines Radweges. Und jetzt hat auch die Johannes-Kepler-Realschule in Süchteln einen: einen Planetenlehrpfad. "Die Idee dazu schwirrte uns Physiklehrern schon lange im Kopf herum. Nicht zuletzt, da der Mathematiker und Astronom Johannes Kepler der Namensgeber unserer Schule ist", sagt Dr. Josef Elixmann.

Zur Sonnenfinsternis 2001 erarbeitete eine Physiklehrerin bereits einen Planetenlehrpfad mit ausgerolltem Toilettenpapier auf dem Schulhof, um zu zeigen, welcher Planet sich wo befindet und wie sich die einzelnen Entfernungen von der Sonne aus gesehen darstellen. Doch danach ruhte die Idee, bis im vergangenen Schuljahr der Vorschlag einer dauerhaften Ausstellung die Runde machte.

Die Schüler eines Französisch- und Sozialwissenschaftskurses schufen im Kunstunterricht 40 Mal 40 Zentimeter große getöpferte Platten, die den Namen und das Symbol des jeweiligen Planeten tragen. "Alles wird dabei in bestimmten Maßstäben widergespiegelt: die Planetengröße und die Entfernung zur Sonne", erklärt Physik- und Chemielehrerin Hedwig Fastabend. Im Foyer der Schule geht es mit dem Merkur los, dann folgen Venus, Erde und Mars. "Die Sonne, da sie kein Planet ist, wird noch in Form eines orange-gelblichen Feuerballs auf die Wand gemalt", sagt Elixmann.

Die Tontafel Erde ist 1,5 Meter von der Sonne entfernt - entsprechend dem Maßstab von 1:100 Millionen Kilometer.

Die getöpferte Erde hat einen Durchmesser von 24 Zentimeter, was dem Umfang der echten Erde von etwa 12 000 Kilometer im Maßstab 1:50 Millionen entspricht. Ein Zentimeter stellt also 500 Kilometer dar.

Auch der Asteroidengürtel, der die inneren, erdähnlichen Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars von den äußeren Gasriesen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun trennt, wird an der Realschule berücksichtig.

Die inneren Planeten hängen im Foyer und die äußeren draußen. Der Besucher geht quasi in die kosmischen Weiten hinaus. "Wir werden den Asteroidengürtel ebenfalls gestalterisch darstellen. Wir planen den Asteroiden B612, auf dem der kleine Prinz lebt, darstellen", sagt Elixmann.

Draußen geht es mit Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun als äußerstem Planeten weiter. Der Neptun hängt 45 Meter von der Sonne entfernt am Gebäude C der Schule, was im Maßstab 1:100 Millionen Kilometer seiner realen Entfernung entspricht.

Von Pluto, der seit 2006 nicht mehr zu den Planeten zählt sondern als Zwergplanet geführt wird, hat der Physik-, Chemie- und Biologielehrer ein kleines Bild aufgehangen. "Er kriegt aber auch noch eine Tonplatte", verspricht Hedwig Fastabend.

Im Rahmen des Planetenlehrpfades hängen auch die drei Keplerschen Gesetze im Foyer der Schule, mit denen Johannes Kepler zwischen 1609 und 1618 die Gesetzmäßigkeiten der Umlaufbahnen beschrieben hatte. Dort kann jeder Besucher sie nachlesen.

(tref)
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