Brüggen Dorfentwicklung ist ins Stocken geraten

Brüggen · Für geplante Projekte möchte die Gemeinde Förderungen beantragen. Doch für die fehlen noch die Richtlinien.

 Viele Pläne gab es für den Ortskern: Der Bischof-Dingelstad-Platz sollte neu gestaltet, an der Kirche sollten Bäume gefällt werden. Neue Bänke sind da, doch der Bauhof hat keine Zeit, sie aufzustellen.

Viele Pläne gab es für den Ortskern: Der Bischof-Dingelstad-Platz sollte neu gestaltet, an der Kirche sollten Bäume gefällt werden. Neue Bänke sind da, doch der Bauhof hat keine Zeit, sie aufzustellen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

In Bracht wartet man sehnsüchtig darauf, dass es mit der Umsetzung des Dorfinnenentwicklungsplans (DIEP) weitergeht. In einer Prioritätenliste hatten die Interessengemeinschaft "Unser Bracht" schon vor einem Jahr festgelegt, welche Projekte zuerst angepackt werden sollten. Ganz oben auf der Liste standen beispielsweise die Gestaltung des Bischof-Dingelstad-Platzes oder die Umgestaltung des Parks am Nordwall, der ein Mehrgenerationen-Treffpunkt werden soll. Auch die Gestaltung des Platzes vor dem ehemaligen Bürgermeisteramt wurde schon im Mai vorgestellt. Damals war bei einer Bürgerversammlung auch ein Förderprogramm angekündigt worden, über welches man diese Projekte finanzieren könnte. Die Richtlinien für dieses Förderprogramm waren für August angekündigt worden. Doch nun ist es November, und die Brachter werden ungeduldig.

Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus der Gemeinde erhielten die Fraktionen nun einen Sachstandsbericht. Auch wurde die Begehung des Geländes rund um die Kirche St. Mariä Himmelfahrt durch Bauhofleiter Richard Körstgens und Landschaftsarchitekt Andreas Hermanns angekündigt, die festlegen wollen, welche Bäume dort gefällt werden sollten. Der Gesetzgeber erlaubt Baumfällungen nur nach dem 30. September und vor dem 1. März.

Zum Zeitpunkt der Ausschusssitzung lagen nun immer noch keine Förderrichtlinien für die geplanten Projekte im Dohlendorf vor. Daher ist damit zu rechnen, dass die Anträge erst Anfang 2016 gestellt werden können. Mit kleineren Maßnahmen, die nicht in ein Förderprogramm passen, könnte demnächst aber begonnen werden. Auch teilte die Verwaltung mit, dass der Bauhof keine Kapazitäten habe, die neuen Bänke in Bracht zu montieren. Und für neue Mülltonnen habe man um ein Angebot gebeten. Dietmar Brockes (FDP) zeigte sich sehr enttäuscht über den mangelhaften Fortschritt der Maßnahmen: "Nach einem Jahr wurde noch nicht ein Baum gefällt oder eine Bank aufgestellt. Auch diejenigen, die bisher sehr engagiert mitgearbeitet haben, verlieren den Spaß daran", beklagte Brockes. Die Verwaltung gelobte Besserung in Sachen Kommunikation, verwies aber auch auf äußere Abläufe, die nicht beeinflussbar seien. "Hoffentlich haben wir nicht erst zum 900-Jährigen alle Baustellen in Bracht", fürchtete Brockes. Er habe erwartet, dass bis zum Ende des Fällverbots bereits alle Vorbereitungen getroffen seien, so dass man dann direkt hätte loslegen können. Er stellte fest: "Seit Verabschiedung des Dorfinnenentwicklungsplanes sind 19 Monate vergangen!"

Gaby Assel, als sachkundige Bürgerin für die CDU-Fraktion im Ausschuss, fragte nach den Bänken: "Die Bänke sind seit zwei Monaten da. Der Bauhof hat keine Zeit, weil er sich um die Flüchtlinge kümmert. Die Situation hält ja noch etwas an. Wann haben die Leute vom Bauhof denn wieder Zeit?" Wirtschaftsförderer Guido Schmidt versprach, das Gespräch mit dem Bauhofleiter zu suchen: "Wenn absehbar ist, dass der Bauhof das bis Ende des Jahres nicht schafft, dann müssen wir überlegen, ob eine Fremdfirma beauftragt werden kann - als Zeichen für die Brachter, dass es jetzt voran geht." Er berichtete auch, dass sich aufgrund der Umgestaltung der Gemeindeverwaltung nun seine Kollegin Stefanie Dreßen um Bracht kümmern werde. Thomas Schmidt (CDU) machte darauf aufmerksam, dass der Bauhof auch mit fallendem Laub beschäftigt sei und es für die Mitarbeiter danach womöglich schon die ersten Wintereinsätze gebe.

(bigi)
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