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Schwalmtal Drei Tote nach Familiendrama - SEK stürmte Wohnhaus

Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hat einen Geiselnehmer in der niederrheinischen Gemeinde Schwalmtal überwältigt. Es gab drei Tote und eine schwer verletzte Person. Der bewaffnete Täter hatte sich nach einem Familiendrama in einem Wohnhaus verschanzt.

 Das SEK hat die Geiselnahme beendet.

Das SEK hat die Geiselnahme beendet.

Foto: ddp, ddp

Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hat einen Geiselnehmer in der niederrheinischen Gemeinde Schwalmtal überwältigt. Es gab drei Tote und eine schwer verletzte Person. Der bewaffnete Täter hatte sich nach einem Familiendrama in einem Wohnhaus verschanzt.

Wie die Polizei Düsseldorf gegenüber unserer Redaktion bestätigte, wurden insgesamt drei Tote gefunden. Zunächst hatte die Polizei von vier Toten berichtet, dies aber später korrigiert. Ein schwerverletzter Mensch wurde unmittelbar nach dem Polizei-Eingriff ins Krankenhaus transportiert. Drei weitere im Haus befindliche Personen blieben unverletzt, mussten allerdings von der Seelsorge betreut werden.

Am Dienstag fielen gegen 16.40 Uhr im Schwalmtaler Ortsteil Amern Schüsse. Gegen 19.30 Uhr stürmte ein Spezialeinsatz-Kommando der Polizei das Wohnhaus, in dem sich der Täter verschanzt hatte. Der Täter wurde mit erhobenen Händen abgeführt, er hatte sich ergeben. Im Haus fand die Polizei drei Leichen. Unter den Toten befinden sich keine Polizisten.

Täter wurde abgeführt

Hintergrund der Tat war allem Anschein nach ein Familiendrama. Demnach haben sich Familienangehörige eines in Scheidung lebenden Ehepaar im Eigentumshaus getroffen. Vermutlich sollten die Rahmenbedingungen für eine Veräußerung ermittelt werden. Unter den Personen befanden sich auch Gutachter und Anwälte. Bei diesem Treffen eskalierte die Situation. Offenbar verlor eines der Familienmitglieder die Nerven, es fielen Schüsse.

Der Täter hatte sich dem Vernehmen nach mit einem Gewehr im Haus verschanzt. Ersten Berichten zufolge befand sich noch ein zwölf Jahres Kind im Haus. Das wurde von der Polizei allerdings nicht bestätigt. Zu weiteren Tatdetails hat sich die Polizei bislang nicht geäußert, der Tathergang könne noch nicht genau rekonstruiert werden.

Ein Spezialeinsatz-Kommando der Polizei machte sich direkt auf den Weg nach Schwalmtal, um vor Ort die Sachlage zu erörtern und gegebenenfalls einzugreifen. Die Straße vor dem Haus, in dem sich der Täter befindet, wurde direkt abgesperrt. Das Gebäude befand sich in einer "besseren" Wohngegend. Ein weiteres SEK wurde mit einem Hubschrauber aus Essen eingeflogen.

Ein Fotograf vor Ort berichtete von hunderten Polizisten. Viele von ihnen trugen Schussweste und eine Schnellfeuerwaffe, berichtete der Augenzeuge. Zahlreiche dunkle Vans der Spezialeinsatzkräfte standen am Gelände. An einer naheliegenden Tankstelle sei ein Pressezentrum errichtet worden. Ein Hubschrauber kreiste über dem Gelände.

Ein Rettungshubschrauber stand schnell vor der Feuerwehrwache in Viersen bereit, Notfallseelsorger waren ebenfalls vor Ort.

Rüttgers tief betroffen

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat sich derweil tief betroffen über die Familientragödie geäußert. Rüttgers sprach von "schrecklichen Ereignissen" und betonte am Dienstagabend seine Anteilnahme mit den Angehörigen der Opfer. Der Regierungschef sprach den Polizisten und Rettungskräften vor Ort seinen Dank aus.

Landesinnenminister Ingo Wolf bezeichnete die Tat als furchtbare Tragödie. Das Mitleid gelte den Opfern und den Hinterbliebenen. "Wir werden alles daran setzen, das Geschehene so schnell wie möglich aufzuklären", erklärte der Politiker.

(rl/pst)
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