Viersen Drei Wochen "Stadtradeln"

Viersen · Die Westkreis-Gemeinden wollen Umweltbewusstsein zeigen. Deshalb beteiligen sie sich an einer weltweiten Aktion: 21 Tage lang soll möglichst häufig bewusst aufs Auto verzichtet werden

 Die drei Bürgermeister der Schwalmgemeinden (v.l.): Michael Pesch (CDU, Schwalmtal), Frank Gellen (CDU, Brüggen) und Kalle Wassong (parteilos, Niederkrüchten) sind gerne mit den Rädern unterwegs.

Die drei Bürgermeister der Schwalmgemeinden (v.l.): Michael Pesch (CDU, Schwalmtal), Frank Gellen (CDU, Brüggen) und Kalle Wassong (parteilos, Niederkrüchten) sind gerne mit den Rädern unterwegs.

Foto: Heike Ahlen

Die vielen Fahrräder an den Wochenenden vor den Lokalen und unter der Woche vor den Geschäften zeigen es: Im Kreis Viersen fahren die Menschen gerne mit dem Rad. Auch die Bürgermeister der drei Westkreis-Gemeinden sind gerne mal auf zwei Rädern unterwegs.

In diesem Jahr nehmen alle Kommunen des Kreises am "Stadtradeln" teil, einer Aktion des Klima-Bündnisses, in dem Gemeinden in ganz Europa für den Umweltschutz organisiert sind. Die Aktion findet in Deutschland bereits zum zehnten Mal statt, erstmals können sich Kommunen nicht nur europa-, sondern weltweit beteiligen.

Es geht darum, für drei Wochen möglichst häufig bewusst aufs Auto zu verzichten und stattdessen das Fahrrad zu nutzen. In der Zeit zwischen dem 1. Juni und dem 30. September können die Städte und Gemeinden den Drei-Wochen-Zeitraum frei wählen. Allerdings müssen es 21 aufeinander folgende Tage sein, nicht eine Ansammlung von Wochenenden.

Der Kreis Viersen hat sich für die Zeit vom 10. bis zum 30. Juni entschieden. Bis dahin ist genügend Zeit zur Vorbereitung. Mitmachen kann jeder, vor allem sind aber Kommunalpolitiker als Vorbilder gefragt. Auf der Internetseite www.stadtradeln.de sind die teilnehmenden Gemeinden aufgelistet. Dort kann man sich für seine Kommune registrieren - als Einzelradler oder, bereits ab zwei Personen, als Team.

Jeder Radkilometer, den die Teilnehmer in diesen drei Wochen fahren, muss im Internet festgehalten werden. Hier vertrauen die Organisatoren den Teilnehmern, dass niemand mehr Kilometer einträgt, als tatsächlich gefahren wurden. Denn es soll zwar am Ende Siegerkommunen und Siegerteams geben, in erster Linie sollen aber alle dabei gewinnen. Diejenigen, die auf dem Rad unterwegs sind, tun damit etwas für ihre Gesundheit und für die Umwelt.

Aber sie machen auch ihre Erfahrungen mit dem Radwegenetz, mit Verkehrssituationen und können hinterher in den Gemeinden, die sie durchradelt haben - das muss nicht die eigene Heimat sein - wertvolle Verbesserungstipps geben.

Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) hat sich außerdem bereits für die Kategorie "Stadtradel-Star" angemeldet. Einen solchen kann es in jeder Kommune geben. Er muss an den 21 Tagen komplett aufs Auto verzichten, darf "kein Auto von innen sehen", wie es die Bedingungen sagen. Also auch nett gemeinte Mitfahrgelegenheiten müssen ausgeschlagen werden.

Eine kreisweite Auftaktveranstaltung wird es am Samstag, 10. Juni, auf dem Alten Markt in Dülken geben. Die Radler aus dem Westkreis wollen dort gemeinsam ankommen. In Brüggen und Elmpt starten sie von ihren Rathäusern aus und treffen sich mit den Schwalmtalern am Feuerwehrgerätehaus in Amern. Von da aus geht es gemeinsam mit den Rädern nach Dülken. Die genauen Abfahrtszeiten werden noch bekannt gegeben.

Im Klima-Bündnis, einem Netzwerk von Städten und Gemeinden für den Umweltschutz, sind mehr als 1700 Kommunen in 26 Ländern Europas organisiert. Beim Stadtradeln werden die fahrradaktivsten Kommunen und die fleißigsten Teams und Einzelradler ausgezeichnet. Erstmals nehmen in diesem Jahr auch Kommunen außerhalb Deutschlands teil.

(hah)
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