Viersen Drogen-Dealer zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Viersen · Das Mönchengladbacher Landgericht hat einen Drogenhändler aus Viersen zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Die Staatsanwältin warf dem 43-Jährigen gewerbsmäßigen Handel mit Marihuana in zehn Fällen vor. Bereits zu Prozessbeginn gab der Angeklagte, der mit den Drogen nicht nur handelte, sondern sie auch selbst konsumierte, die Vorwürfe zu. Er machte Angaben zu seinen Kunden und half bei der Aufklärung der Fälle.

Der Angeklagte ließ sich aus den Niederlanden mit Marihuana beliefern und portionierte das Rauschgift in kleinen Verbrauchermengen. In einem Plastikbeutel unter der Spüle soll er das Rauschgift aufbewahrt haben. Gedealt wurde in der Küche. Zweimal soll er vom Lieferanten jeweils 400 Gramm Marihuana mit einem nicht gerade geringen Wirkstoff erhalten haben. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden am Ende noch 137 Gramm Marihuana gefunden. Doch der Angeklagte konsumierte nicht nur Marihuana, sondern auch Alkohol. In der Vergangenheit soll der Viersener auch heroinabhängig gewesen sein, sei dann aber auf Marihuana ausgewichen.

Die Staatsanwältin hatte für den 43-Jährigen wegen Drogenhandels mit Waffen eine Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten gefordert. Doch die in der Viersener Wohnung gefundene Schreckschusspistole wurde am Ende nicht als echte Waffe gewertet. So blieb es bei einer Verurteilung wegen Drogenhandels in zehn Fällen. Dafür bekam der Angeklagte eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Außerdem beschloss die Strafkammer, ihn in einer Entziehungsanstalt unterzubringen. Allerdings muss er zuvor etwa drei Monate der Haftstrafe verbüßen, bis die Therapie beginnt. Doch das sah der 43-Jährige offenbar als Chance, in Zukunft drogenfrei leben zu können und erklärte, ohne lange zu zögern, sichtlich zufrieden: "Ich akzeptiere das Urteil sofort."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort