Viersen Drogen-Kanister an Niers entdeckt

Viersen · In einer Flüssigkeit waren Amphetamine gelöst. Die Erde wurde ausgetauscht

Noch ist die aufgebaggerte Fundstelle abgesperrt, bald soll sie aber wieder zugänglich sein.

Noch ist die aufgebaggerte Fundstelle abgesperrt, bald soll sie aber wieder zugänglich sein.

Foto: jörg knappe

Kurioser Fund an der Niers: In der Nähe des Bahnübergangs hinter der Clörather Mühle hat eine Spaziergängerin einen Kanister entdeckt, in dem sich in einer Flüssigkeit gelöste Amphetamine befanden. Woher der Behälter stammt und wofür die Flüssigkeit gedacht war, ist bislang unklar.

Gefunden hatte den Behälter Rosemarie Lehmann bereits am 16. Mai. Aus dem rund fünf Liter fassenden Kanister sei damals etwa ein Liter ausgelaufen gewesen, sagt Lehmann. "Rund um den Behälter war das Gras verdorrt. Daneben lag noch ein Messbecher", sagt sie. Zunächst waren Mitarbeiter des Ordnungsamtes zum Fundort gekommen und hatten sich wegen der offensichtlich gefährlichen Flüssigkeit nach Lehmanns Gesundheitszustand erkundigt - ihr habe aber nichts gefehlt.

Wenig später trafen dann auch die Polizei, die Feuerwehr sowie Mitarbeiter des Niersverbandes und des Amtes für Umweltschutz des Kreises Viersens am Fundort ein. Kräfte des Niersverbands baggerten daraufhin rund um die verätzte Stelle die Erde auf, die Feuerwehr sperrte den Bereich ab. Da der Niersverband technisch nicht in der Lage gewesen sei, eine entnommene Probe zu analysieren, sei diese an das zuständige Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) weitergereicht worden, sagte eine Sprecherin des Niersverbands.

Wie Markus Wöhrl, Sprecher des Kreises, gestern sagte, habe das Lanuv mittlerweile einen Bericht über die Analyse des Kanister-Inhalts an den Kreis geschickt. So seien in der Flüssigkeit in einem Verhältnis von 1:10.000 Amphetamine gelöst gewesen. Lösungsmittel, wie anfangs vermutet, wurden nicht nachgewiesen.

In dem Bericht werde die Möglichkeit genannt, dass die Flüssigkeit für die illegale Futtermittelbeimischung in der Landwirtschaft gedacht gewesen sei. Dieses Verfahren sei aber bislang im Kreis Viersen so gut wie nie aufgetreten, sagte Wöhrl.

Das ausgebaggerte Erdreich werde derzeit noch beim Niersverband gelagert und später verbrannt, sagte der Kreissprecher. Dies sei bei giftigen ökologischen Abfällen üblich. Aus Sicht des Kreises bestehe vor Ort keine Gefahr mehr für Menschen oder Tiere. Der Niersverband bestätigte dies; die Absperrungen sollen baldmöglichst abgebaut werden.

(tsp)
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