Viersen Dülkens neue Ortsbürgermeisterin
Viersen · Der Vater von Simone Gartz war viele Jahre Ortsvorsteher in Dülken — jetzt nimmt die 43-Jährige Einfluss auf die Entwicklung des Stadtteils. Sie ist überzeugt, dass viel Neues und Gutes entstehen kann
Simone Gartz liebt Herausforderungen. Das liegt in der Natur ihres Berufs, denn die 43-jährige arbeitet als Rechtsanwältin. Seit dem 1. April hat die Dülkenerin jedoch noch ein weiteres Ehrenamt übernommen. Sie ist neue Ortsbürgermeisterin von Dülken und löst Michael Aach ab, der das Amt aus persönlichen Gründen niederlegte. Simone Gartz tritt mit Übernahme dieser Tätigkeit gleichzeitig auch das Erbe ihres 2008 verstorbenen Vaters Klaus-Dieter Gartz an. Als Dülkener Urgestein war dieser, vor Michael Aach, lange Jahre Dülkener Ortsvorsteher, die damalige Bezeichnung des Amtes. Nun wird der Staffelstab symbolisch an seine Tochter weiter gereicht, die nicht nur den Dülkenern aus der Karnevals- und Vereinsarbeit gut bekannt ist.
Die CDU-Ratsfrau, deren Herz auch für das karnevalistische Brauchtum schlägt, gehört den Dreistadtmöhnen Dülken an und ist Mitglied der Föderation Europäischer Narren. Darüber hinaus ist sie Mitglied des VVV Dülken und als Aufsichtsratsmitglied des Bauvereins Dülken aktiv. "Gerne stelle ich mich der Herausforderung, dieses Amt zu übernehmen", sagt Simone Gartz. "Ich gestehe, dass ich großen Respekt davor habe, schließlich werde ich von den Dülkenern auch an meinem Vater gemessen", fügt sie hinzu. Denn die Fußstapfen, die ihr Vater hinterließ, sind sehr groß. Seine Tochter weiß, dass hohe Erwartungen an sie gestellt werden. "Da mein Herz an meiner Heimatstadt Dülken hängt, bin ich zuversichtlich, als Ortsbürgermeisterin noch mehr Einfluss auf die Geschicke Dülkens nehmen zu können", berichtet Gartz über ihre Wünsche. Schnell kommt sie auf die für sie besonders wichtigen Punkte zu sprechen. Das Bürgerhaus als solches müsse erhalten bleiben und wieder eine zentrale Veranstaltungsstätte für alle Dülkener Vereine werden.
Besonders stolz sei sie auf die privaten Initiativen der Dülkener Gastronomen und Geschäftstreibenden. "Was hier alles privat auf die Beine gestellt wird, ist großartig und zeigt, welch ein außergewöhnliches Angebot Dülken zu bieten hat", findet Simone Gartz und betont das besondere Flair des historischen Stadtkerns und des Alten Marktes. Sie wünscht sich, dass mehr Möglichkeiten genutzt werden, um die Menschen über die zahlreichen Angebote zu informieren.
Zur Situation in der Innenstadt möchte die neue Ortsbürgermeisterin ein funktionierendes Konzept, dass zur Wiederbelebung der Bereiche Lange Straße und Blauensteinstraße diene. "Hier müssen wir alle, sowohl Eigentümer als auch interessierte Geschäftsleute, davon überzeugen, dass Neuansiedlungen mit speziellen Angeboten ihren Platz finden", sagt Gartz. Sie fügt hinzu, dass alternativ zu Ladenlokalen der nicht genutzte Gebäudebestand in Wohnraum umwandelbar sein könne. "Allerdings fehlt es hier an konkreten Plänen und Konzepten. Das muss sich ändern."
Simone Gartz ist sicher, dass viel Neues und Gutes in Dülken entstehen kann. Bestes Beispiel sei der Edeka-Markt und das Umfeld am Kesselsturm mit dem historischen Zeitfenster sowie die Verbindung zur Innenstadt. "Das Projekt wurde anfangs schlecht geredet und ist mittlerweile sehr gut angenommen", so die Ratsfrau. Auch die Herrichtung des Platzes um die Narrenmühle freue sie sehr. "Mithilfe des VVV Dülken, des Fördervereins der Narrenmühle und der Peter-Vogels-Stiftung, welche die finanziellen Mittel stellen, wird der Platz wieder ansehnlich gestaltet. Den pflegerischen Mehraufwand übernimmt die Stadt. Dann kann Dülkens Wahrzeichen in neuem Glanz erstrahlen", berichtet die engagierte Kommunalpolitikerin.
Ihre Freizeit verbringt Simone Gartz am liebsten mit ihrem Mann in Dülken. "Wir haben hier so viele schöne Stellen. Doch im Sommer auf dem Alten Markt zu sitzen, die Gastronomie zu nutzen und den Tag ausklingen zu lassen, das mag ich besonders gern", sagt die Ortsbürgermeisterin voller Vorfreude.
