Kreis Viersen Durch den Grenzwald zu den Seen

Kreis Viersen · Die etwa 35 Kilometer lange Tour beginnt in Kaldenkirchen, sie führt über Bracht, Born und Brüggen nach Nettetal. Die Natur steht bei dieser Strecke im Mittelpunkt. Wer ohne Rad anreist, kann in Brüggen eins leihen und dort starten.

 Blässhühner schwimmen auf dem Wittsee. Wer das Ufer erreicht hat, unternimmt vielleicht einen Abstecher zum Landschaftshof Baerlo, der einen Einblick in die typisch niederrheinische Kulturlandschaft vermittelt - mit Kopfweiden, Flachskuhlen, Obstwiesen und Bauerngarten.

Blässhühner schwimmen auf dem Wittsee. Wer das Ufer erreicht hat, unternimmt vielleicht einen Abstecher zum Landschaftshof Baerlo, der einen Einblick in die typisch niederrheinische Kulturlandschaft vermittelt - mit Kopfweiden, Flachskuhlen, Obstwiesen und Bauerngarten.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Die Tour beginnt im Ortskern von Kaldenkirchen. Wer mit Rad und Bahn anreist, fährt bis zum Kaldenkirchener Bahnhof - der Weg in die Innenstadt ist nicht weit. Im Zentrum liegen die katholische Pfarrkirche St. Clemens, eine neugotische Backsteinkirche aus dem 15. Jahrhundert, und die evangelische Kirche, die aus dem 17. Jahrhundert stammt. Kleine Geschäfte und Cafés laden zum Bummel ein. Vom Zentrum Kaldenkirchens aus fahren die Radler weiter in Richtung Brachter Wald. Wer einen Abstecher einlegen möchte, besucht die Sequioa-Farm, Buschstraße 98 in Kaldenkirchen, und den Wassergarten auf der gegenüberliegenden Seite.

Auf dem weitläufigen Gelände der Sequioa-Farm sind Mammutbäume zu bewundern, die über 60 Jahre alt sind, sowie rund 400 andere seltene Gehölzarten. Geöffnet ist von April bis Ende Oktober an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr. Einen Besuch wert ist auch der geo-hydrologische Wassergarten: Dort erfahren Besucher, wie die Landschaft am linken Niederrhein entstand. Funktionen der Gewässer, Bodenschichten und Wassernutzung werden erläutert. Geöffnet ist bis Ende Oktober, montags bis sonntags von 9 bis 19 Uhr.

Weiter fahren die Radler durch das grenzüberschreitende Naturerlebnisgebiet Holtmühle-Galgenvenn. Der Weg führt sie durch Moor- und Heidelandschaft, Kiefern- und Laubwälder. Über Heidhausen fahren die Ausflügler rechts ab in Richtung Bracht. Das Dorf wurde 1116 erstmals urkundlich erwähnt, der Ortskern mit der Kirche St. Mariä Himmelfahrt aus dem Jahr 1484 ist sehenswert. Die evangelische Kirche wurde im Jahr 1699 geweiht, die Brachter Gemeinde zählt zu den ältesten protestantischen Gemeinden zwischen Rhein und Maas.

Die Radler folgen dem Alster Kirchweg, vorbei an Genholt, und fahren nach Brüggen. Auch dort lohnt ein Halt. Die Burg mit Öl- und Kornmühle wurde 1289 erstmals urkundlich erwähnt, in der Burg befindet sich eine Informationsstelle des Naturparks Schwalm-Nette. Im Museum Mensch und Jagd in der Burg wird die Geschichte der Jagd präsentiert.

Wer kein Fahrrad dabei hat, diese Tour aber gern fahren möchte, steigt hier ein: Auf dem Burggelände gibt es einen Fahrradverleih, dort ist auch das grüne Niederrheinrad für Ausflüge erhältlich (Anmeldung unter Telefon 0173 5344110). Die Burg ist bis Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet, der Museumseintritt kostet für Familien sechs Euro.

Die Radler fahren weiter in Richtung Born. Sie passieren die Borner Mühle und erreichen nördlich des Sees der Straße Born folgend die Kirche St. Peter, die im Jahr 1136 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Kinder lieben den Spielplatz hinter der Kirche, wo getobt und gematscht werden darf. Weiter geht die Tour dem Schwalmweg folgend in nordöstlicher Richtung. Der Weg führt an der Amerner Straße weiter durch die Happelter Heide. Die Ausflügler nehmen Kurs auf Lobberich und Schaag und fahren an der Wegekapelle in Kindt vorbei. Sie biegen rechts ab in Richtung Nettetaler Seen, wo es vom Nettebruchsee weiter zum Ferkesbruch geht. Sie passieren die ehemalige Nelsenmühle an der Breyeller Straße und Fahren in Richtung Krickenbecker Seen bis zum Ufer des Wittsees. Dort bietet sich ein weiterer Abstecher an. Er führt zum Landschaftshof Baerlo, Baerlo 14a, der einen Einblick in die typisch niederrheinische Kulturlandschaft gibt - mit Kopfweiden, Niederwald, Obstwiesen, Bauerngarten, Teich und Flachskuhlen. Seltene Tier- und Pflanzenarten haben hier eine Heimat gefunden. Geöffnet ist das Gelände ganzjährig, die Hofgebäude sind vom 1. Mai bis 30. September sonn- und feiertags von 10 bis 12 sowie von 14 bis 18 Uhr offen, donnerstags und samstags von 14 bis 18 Uhr. Bis Ende April ist nur samstags und sonntags geöffnet. An der Kälberweide vorbei fahren die Ausflügler zurück nach Kaldenkirchen.

Die Route folgt einer Empfehlung des Kreises Viersen, der in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Krefeld-Viersen in der schönen Jahreszeit regelmäßig reizvolle Touren im Kreis Viersen auswählt. Wer den Kreis Viersen darüber hinaus radelnd entdecken möchte, erhält die neue Radwanderkarte unter www.npsn.de (8,95 Euro).

(RP)
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