Brüggen Durchhalten und verkaufen

Brüggen · Der Brachter Wochenmarkt, im Juni unter dem Motto "Pracht in Bracht" neu konzipiert, wirbt um Kunden und Händler. Das Geschäft laufe nicht schlecht, sagen einige Verkäufer – wenn man einige Wochen "am Ball" bleibt.

 Zum Wochenmarkt kommen vor allem ältere Menschen und junge Mütter mit Kinderwagen. Weintrauben und Clementinen, sagt Bianca Haustein (hinten links) vom Obst- und Gemüsestand, laufen derzeit am besten.

Zum Wochenmarkt kommen vor allem ältere Menschen und junge Mütter mit Kinderwagen. Weintrauben und Clementinen, sagt Bianca Haustein (hinten links) vom Obst- und Gemüsestand, laufen derzeit am besten.

Foto: Busch

Drei "ganz harte" Kiwis wünscht die Kundin, die vor der Obstauslage stehengeblieben ist. Bianca Haustein sucht ihr drei Früchte heraus, Der Duft reifer Pflaumen und süßer Orangen lässt sich noch ein paar Meter weiter von Kohl und Porree aus erschnuppern. Familie Haustein aus Moers ist mit Obst und Gemüse aus der Region jede Woche donnerstags auf dem Brachter Wochenmarkt, der seit gestern mit verlängerten Öffnungszeiten aufwartet: Bis 14 Uhr können Kunden dort auf dem Weizer Platz einkaufen. "Die Zeit ist für mich wunderbar", sagt Bianca Haustein. "Wir hoffen jetzt, dass um die Mittagszeit auch Eltern kommen, die vielleicht gerade die Kinder von der Schule abgeholt haben und mit ihnen noch auf dem Markt einkaufen." Dafür ist die Lage günstig: Die Schule ist gleich gegenüber.

Ein paar Kunden mehr könnten es wohl sein, sagt Jürgen Sadtkowski, der unter einem Pavillon seine Drehorgel aufgestellt hat und mit typischen Berliner Drehorgelliedern und Walzern Aufmerksamkeit erregt. Für den Brüggener ist das Drehorgelspiel ein Hobby, "und wenn das Wetter mitspielt, komme ich auch wieder", verspricht er. Nur ein bisschen mehr Publikum, das wäre schön.

Die Wirtschaftsförderung der Gemeinde Brüggen setzt auf gelegentliche Musikbegleitung, um mehr Kunden zum Wochenmarkt zu locken. Der war im Juni unter dem Motto "Pracht in Bracht" neu konzipiert worden. Im Gegensatz zum "grünen" Wochenmarkt in Brüggen, bei dem der Schwerpunkt nach dem Weggang von Kaiser's vor allem bei Lebensmitteln liegt, sollte der Brachter Wochenmarkt keine Konkurrenz zu den im Ortskern liegenden Hofläden werden – sondern vor allem Non-Food-Produkte anbieten, die in Bracht nicht erhältlich sind. Ein Stand mit Bekleidung von Familie Ishaq aus Nettetal und die "Brüggener Zeitzeichen" von Reiner Schmelter aus Amern – das ist jetzt an Nicht-Essbarem regelmäßig da. Man müsse durchhalten, nicht gleich nach zwei Wochen aufgeben, macht Schmelter anderen Händlern Mut. Blumenhändler Hans Baumann aus Aldekerk, der gestern erstmals in Bracht war, will jetzt "mal probieren, ob's klappt".

Die anderen Waren sind essbar – und die werden auch, so sagen die Händler, gut verkauft. "Hähnchen und Pute laufen sehr gut, auch unsere Eier sind sehr beliebt", sagt Eva-Maria Ick vom "Grenzlandhuhn". Dort werden auch Kaninchen angeboten angeboten, ab November kommen Wildschwein, Hirsch und Reh hinzu, Enten und Gänse. Für einen Plausch seine Theke verlassen kann Philipp Stobbe nicht: Vor dem Wagen der Fischzucht am Hariksee stehen immer wieder Kunden, die Rotbarsch und Kabeljau, geräucherten Fisch oder Krabbensalat kaufen. Für ihn sei der Brachter Wochenmarkt sehr gut, sagt Stobbe: " Wir sind selbst vom Andrang ganz überrascht. Das hätten wir nicht erwartet."

(RP)
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