Niederkrüchten Edeka und Rewe konkurrieren in Elmpt

Niederkrüchten · In der Diskussion um die Ansiedlung eines Lebensmittel-Vollsortimenters in Elmpt tun sich neue Perspektiven auf. Statt eines Standorts und eines Anbieters gibt es nun zwei Anbieter und drei Standorte. Der neue Mitspieler neben Edeka heißt Rewe. Als mögliche Alternativen zu dem von Edeka favorisierten Standort an der Mönchengladbacher Straße schlägt Rewe den Adolph-Kolping-Platz und das Heineland neben der DRK-Kita an der Overhetfelder Straße vor.

Die Politik hat nun eine echte Wahlmöglichkeit. Denn bisher hieß es in Bezug auf Edeka an der Mönchengladbacher Straße immer nur: Ja oder nein beziehungsweise "friss oder stirb", wie es CDU-Fraktionschef Werner Hommen formulierte. Harsche Kritik an der Informationspolitik von Bürgermeister Herbert Winzen übten in der Ratssitzung die CDU und die Grünen. Die Grünen haben inzwischen gar die Kommunalaufsicht eingeschaltet.

Rewe hatte zunächst vor allem den Adolph-Kolping-Platz im Auge. Dort könne ein Markt mit 1400 Quadratmeter Verkaufsfläche und 73 Pkw-Stellplätzen errichtet werden. Ein entsprechendes Schreiben samt Planzeichnung hatte Rewe kürzlich an alle im Rat vertretenen Parteien geschickt (die RP berichtete). In Gesprächen mit der Politik ist nun das Heineland als weitere Alternative hinzugekommen. Diesen Standort hatte Rewe schon vor einigen Jahren in Gesprächen mit der Verwaltung diskutiert. Damals hatte Rewe abgewunken, räumte Matthias Schmitz im Rat ein. Er ist Expansionsmanager für den Bereich Vollsortiment bei Rewe - und hat inzwischen einen Sinneswandel vollzogen. Das mittlerweile vollgelaufene Baugebiet Malerviertel und die mittelfristige Aussicht auf weitere Wohnbebauung im Heineland haben den Standort offenbar attraktiver gemacht. "Das Heineland hat seinen Charme", meinte Schmitz. Zwar sei die Prüfung noch nicht vollends abgeschlossen, aber die Tendenz sei: "Man kann diesen Standort machen." Die Parteien zeigten sich hoch erfreut, dass der Rat nun plötzlich Wahlmöglichkeiten hat. "Konkurrenz zwischen zwei Unternehmen ist gut", sagte Jörg Lachmann (CWG). Trudis Jans (SPD) betonte, man müsse die Entscheidung nicht übers Knie brechen, aber es gebe "ein gewisses zeitliches Problem", da der Pachtvertrag von Edeka am Laurentiusmarkt in absehbarer Zeit auslaufe - wohl Anfang 2016, wie im Rat zu hören war.

Hommen plädierte dafür, schnellstmöglich die Standortfrage zu klären, um den Investoren Planungssicherheit zu geben. Der Rat beschloss, das schon weit gediehene Planverfahren für den Standort Mönchengladbacher Straße weiterlaufen zu lassen und die beiden "neuen" Standorte Adolph-Kolping-Platz und Heineland in die Überlegungen einzubeziehen. Die Standortfrage wird vermutlich in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am 27. April auf der Tagesordnung stehen.

(jo-s)
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