Brüggen Ein Asyl für Frettchen

Brüggen · Arno und Gabriele Bolten betreuen bis zu 15 der kleinen Tiere, bis sie in gute Hände vermittelt werden können. Halter bekommen viele gute Tipps

 Frettchen sind quirlige Raubtiere, die aber auch gerne kuscheln.

Frettchen sind quirlige Raubtiere, die aber auch gerne kuscheln.

Foto: DPA

Frettchen sind nagerartige Raubtiere, die bei vielen jungen Leuten im Trend sind. Doch bei der Haltung der Tiere gibt es einiges zu beachten. Die pelzigen Tiere bekommen zum Beispiel Verhaltensstörungen, wenn sie einzeln gehalten werden. So kommt es oft dazu, dass Tierhalter nicht mit den Tieren zurechtkommen. Auch kommt es vor, dass Halter die Tiere aufgrund von Allergien wieder abgeben müssen oder sogar das Veterinäramt einschreiten muss, die Tiere aus einem Haushalt holt und dem Frettchenasyl übergibt.

Der Verein Frettchenasyl betreibt in Born ein Tierheim für Frettchen, in der Wohnung von Arno und Gabriele Bolten. In einem eigens dafür hergerichteten Raum betreut das Ehepaar die Tiere und päppelt sie, wenn nötig, liebevoll wieder auf, bevor die Tiere an verantwortungsbewusste Halter abgegeben werden können. Die Tiere werden tierärztlich untersucht, gechippt, geimpft, kastriert und versorgt. "Wir haben im Laufe der Zeit gesehen, wie oft Frettchen als Wegwerfartikel behandelt werden", sagt Arno Bolten. So entstand die Vereinsidee.

Das Frettchentierheim ist amtlich anerkannt und überprüft. Die Haltung der quirligen Raubtiere ist vorbildlich. "Wir bitten alle Tierfreunde, sich vor der Anschaffung eines Frettchens bei uns über deren besonderen Bedürfnisse zu informieren. Bevor wir Tiere abgeben, versichern wir uns, dass die Halter wissen, was auf sie zu kommt", sagt er.

Auch über die richtige Unterbringung können sich Halter informieren. Nach den Vorgaben des Veterinäramts gibt es dort etwa Käfige mit je zwei Etagen, die durch Vereinsmitglied Björn Dierks gefertigt wurden. Möglich wurde das durch Mitglieder des Vereins, Freunde und weitere Spender. Über Schrägen können die Tiere von einer Etage zur anderen laufen. Mehrere Decken liegen in den Käfigen, sie werden regelmäßig gewaschen. Die Käfige sind kratzfest, wasserbeständig und leicht zu reinigen. Dazu werden die Tiere in einen Spielbereich gesetzt, wo sie auf einem großen Autoreifen, in Röhren und auf anderen Spielgeräten toben können.

Die Boltens achten sehr darauf, dass die Tiere auch die richtige Ernährung erhalten. "Uns brachten Halter ein Frettchen, dass sie mit Grünzeug ernährt haben. Sie wussten wohl nicht, dass Frettchen Fleischfresser sind und eine ausgewogene Ernährung benötigen", sagt Gabriele Bolten. Ebenso sei es wichtig, dass den Tieren nicht langweilig werde: "Das Frettchen ist das einzige Lebewesen, was ich kenne, dass vier Charaktere in sich vereint", sagt Arno Bolten: "Verspielt wie ein Hund, stur wie eine Katze, diebisch wie eine Elster und innenarchitektonisch tätig wie Tine Wittler.

(bigi)
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