Viersen Ein Konzert zu Ehren der Familie Mendelssohn

Viersen · In St. Clemens würdigte ein abwechslungsreiches Konzert den großen deutschen Romantiker und seinen Verwandten

 Das Konzert in der Süchtelner Pfarrkirche St. Clemens begeisterte das Publikum am Sonntag.

Das Konzert in der Süchtelner Pfarrkirche St. Clemens begeisterte das Publikum am Sonntag.

Foto: Busch

Felix Mendelssohn-Bartholdys Liebe zur Kirchenmusik war groß. Er leistete Beachtliches für die Wiederentdeckung Bachs und schuf mit "Paulus" und "Elias" großartige Oratorien. Die Süchtelner Pfarrkirche St. Clemens erinnerte nun mit einem eindrucksvollen Konzert an das kirchenmusikalische Schaffen des großen deutschen Romantikers. Den Choral "Wachet auf" hat er zwar nicht komponiert, wohl aber in verschiedenen Bearbeitungen verwendet. Gleich zweimal war das adventliche Lied am Beginn des Konzertes zu hören, ohne dass ein Gefühl von Eintönigkeit aufkam. Dafür war die musikalische Darbietung viel zu abwechslungsreich.

Feierlich setzt Mendelssohn diesen Choral am Beginn der Ouvertüre zum Oratorium "Paulus" ein, mit der das Konzert begann. Das groß besetzte Pfarrorchester spielte mit ausgewogenem, insgesamt intonationsreinem Klang. Lediglich die Stimmung der Flöten hatte wohl auf dem Hinweg etwas unter der Kälte gelitten. Sicher agierten die Streicher, strahlend die Blechbläser, präzise die Pauken. Gleich anschließend präsentierte sich der große Chor, bestehend aus dem Kirchenchor St. Clemens und der Niederrheinischen Chorgemeinschaft Süchteln, mit der Choralfassung aus "Paulus" in glänzender Verfassung.

Der schon mit 38 Jahren jung gestorbene Felix war nicht der einzige Komponist in der Familie Mendelssohn. 46 Jahre jünger war Arnold Mendelssohn, Sohn eines Vetters von Felix. A cappella sang der Chor seine Motette "Herr, sei uns gnädig", zusammen mit Chor und Orchester seine Kantate "Dein König kommt". Auch Felix Mendelssohns Schwester Fanny Hensel komponierte. Ihr "Gebet in der Christnacht" für Mezzosopran und Orchester wurde einfühlsam von Monika Kretschmann vorgetragen. Die Sängerin bewährte sich zuvor in Felix' Hymnus "Hör mein Bitten".

Den Choral "Vater unser im Himmelreich" bezieht Felix Mendelssohn in seine sechste Orgelsonate ein. Gastorganist Jürgen Schröder verdeutlichte die Stimmungsgegensätze der Variationen durch passende Registerwechsel. Den ersten Satz des Es-Dur-Streichquartetts musizierte das Antares-Quartett lebhaft und flüssig, stellte aber auch die vom Komponisten bewusst als Kontrast eingesetzten Härten deutlich heraus.

Gesamtleiter Bernd Cuypers hatte ein interessantes, stimmiges Programm zusammengestellt und überzeugte mit einer sorgfältigen Einstudierung von Chor und Orchester. Langer, herzlicher Beifall dankte ihm und allen Mitwirkenden.

(-tr)
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