Schwalmtal Ein Team mit 14 Individualistinnen

Schwalmtal · Auch wenn es jüngst einen Dämpfer gab, sorgen die Handballerinnen SC Waldniel in der Verbandsliga für Furore.

Die große Stärke des Teams ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Handball ist ein sehr dynamisches Spiel mit viel Bewegung. Im Normalfall stehen pro Mannschaft jeweils sieben Aktive auf dem Parkett, eine Torhüterin und sechs Feldspielerinnen. Mit dieser Anzahl von Personen ist eine Begegnung jedoch nicht zu bestreiten. Nur die wenigstens Spielerinnen schaffen es, die gesamte Spielzeit von 60 Minuten zu absolvieren. Daher können noch bis zu sieben Auswechselspielerinnen den Kader komplettieren.

Die Kunst eines jeden Trainers ist es nun, aus diesen 14 Individualistinnen eine kompakte Mannschaft zu formen, was Ernst Möller beim SC Waldniel als Aufsteiger in die Frauen-Verbandsliga bis dato mit großem Erfolg geglückt ist. "Mit dem bisher Erreichten habe ich so nicht gerechnet", beteuert der Trainer. "Mit den ersten Punkten hätte ich erst vor zwei Wochen gerechnet, denn davor haben wir ausnahmslos gegen Mannschaften gespielt, die ich vor der Saison höher eingeschätzt hatte. Erst jetzt treffen wir auf die Gegner, gegen die ich mir im Vorfeld etwas ausgerechnet hatte. Aber meine Spielerinnen haben als Mannschaft so gut funktioniert, dass wir unserem Ziel, die Klasse zu halten, bereits zu diesem Zeitpunkt sehr nahe gekommen sind."

Ernst Möller trainiert die Mannschaft seit anderthalb Jahren und übernahm sie von Hebert Winzen, der für das Team die Verantwortung zuvor über sieben Jahre trug. Unter seiner Regie scheiterte das Team mehrmals knapp am Aufstieg in die Verbandsliga, was Möller bereits im ersten Jahr seiner Tätigkeit gelang. "Ich habe eine sehr intakte Mannschaft vorgefunden, was sicherlich der Verdienst meines Vorgängers ist", betont Möller, der davor elf Jahre im Jugendbereich von Bayer Uerdingen aktiv war. "Ich wollte mal etwas anderes machen, habe mich bei verschiedenen Vereinen vorgestellt und bei zwei Teams ein Probetraining gemacht, wo ich auch jeweils hätte anfangen können. Aus dem Bauch heraus habe ich mich dann für Waldniel entschieden und das bis heute keine Sekunde bereut.

Und das nicht nur wegen des sportlichen Erfolges, sondern auch wegen der Menschlichkeit im Verein." Auch von seiner Mannschaft ist er absolut begeistert. "Wir haben hier eine gesunde Mischung auf erfahrenen Spielerinnen und jungen Talenten", so Möller. "Das macht das Team aus und vor allen Dingen, wie sie miteinander umgehen. Das ist einfach fantastisch."

Neben dem Training, den Spielen, die bis zum vierten Advent angesetzt sind bevor es in eine Pause geht, und den familiären Verpflichtungen bleibt nicht mehr allzu viel Zeit für ein mannschaftlich gemeinsames Miteinander. Ein Termin für eine Weihnachtsfeier wurde gar nicht erst ins Auge gefasst, denn die häufen sich in allen Bereichen. Freie Zeiten sind momentan eben rar gesät und so hat die Mannschaft stattdessen eine Neujahrsfeier organisiert, um die Gemeinsamkeit im Team auch weiter hochzuhalten.

(alpa)
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