Bürgermeisterwahl in Viersen Sabine Anemüller: Eine Frau für die Verwaltungsspitze

Viersen · Bei der Viersener SPD ist man sich einig. Sabine Anemüller ist die Kandidatin für die Bürgermeisterwahl 2015.

Eine strahlende Sabine Anemüller, zufriedene SPD-Mitglieder, ein amtierender Bürgermeister Günter Thönnessen, der die Wahl seiner Partei begrüßte und ein Ortsvereinsvorsitzender, der sich ebenfalls sichtlich freute. Bei der Mitgliederversammlung des SPD Viersen wurden die Weichen für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr gestellt.

Einstimmig wählten die 52 stimmberechtigten Mitglieder Anemüller als ihre Kandidatin. Als das Ergebnis bekannt gegeben wurde, gab es für eine sichtlich gerührte Anemüller stehenden Applaus. "Wer Erfolg haben will, der muss gemeinsam nach vorne gehen", bemerkte Vorsitzender Michael Lambertz, der vorab schon in seiner Begrüßung betont hatte, dass alles für Anemüller spreche. Sie bringe die beruflichen Voraussetzungen für einen solchen Posten mit. Aber viel wichtiger sei, wie sie auf Menschen zugehe, welches Engagement sie mitbringe und dass sie jetzt bereits als zweite stellvertretende Bürgermeisterin einen klasse Job mache, wie es Parteichef Lambertz beschrieb.

Anemüller selber hatte nochmals deutlich gemacht, dass sie bei der Frage vor der Kommunalwahl, ob sie als Bürgermeisterkandidatin antreten würde, nicht leichtfertig zugestimmt habe. "Ich musste zunächst mit meiner Familie reden. Eine solche Entscheidung trifft man nicht einfach leichthin. Aber heute kann ich klar und deutlich sagen: Ja, ich kann das. Ja, ich will das", sagte Anemüller. Die gebürtige Oberhausenerin zog vor rund sieben Jahren mit ihren beiden Töchtern Dana (15 Jahre) und Laura (17 Jahre) nach Viersen zu ihrem neuen Lebenspartner. In der Kreisstadt angekommen brachte sie sich politisch ein, wobei sie schon seit vielen Jahren SPD-Mitglied ist. "Ich war schon immer politisch interessiert, aber es fehlte mir die Zeit, da meine Töchter damals noch zu klein waren", berichtete Anemüller.

Zunächst als sachkundige Bürgerin in der SPD-Fraktion aktiv, war sie dann vier Jahre lang Mitglied in den Ausschüssen Wirtschaftsförderung und Kultur. Nach der Kommunalwahl im Mai wurde die 51-Jährige Vorsitzende des Sozialausschusses sowie nach der konstituierenden Ratssitzung zweite stellvertretende Bürgermeisterin. Zudem ist sie weiterhin als Mitglied im Wirtschaftsförderungs- sowie im Haupt- und Finanzausschuss tätig. "Ich möchte mich für meine Heimat engagieren, als Bürgermeisterin habe ich die gestalterischen Möglichkeiten. Ein Bürgermeister ist kein König, der alles entscheiden kann, aber im Rahmen der Möglichkeiten, die die Politik mit vorgibt, will ich Viersen voranbringen", so Anemüller.

Als Bürgermeisterin möchte die engagierte Politikerin alle in der Verwaltung, die einen guten Job machen, in ihrer Arbeit bestärken und unterstützen. Bereiche, in denen sie einen Verbesserungsbedarf erkennt, sollen die notwendigen Hilfen erhalten, um dem Anspruch der Bürger gerecht zu werden. Ein großes Anliegen ist ihr die Mitsprache der Bürger. Anemüller will die Viersener motivieren, sich einzubringen und zu beteiligen. Ein weiteres wichtiges Thema ist für sie der bezahlbare Wohnraum, ob für Singles, Senioren oder Familien mit Kindern. "Ein Herzensanliegen ist für mich zudem der Ausbau der Kinderbetreuung mit einer zuverlässigen Betreuung auch für die Allerkleinsten und das wohnortnah", betont sie. Anemüller, die selbst vor zehn Jahren ihren Mann verlor, weiß, was es heißt als alleinerziehende Mutter Kinder und Beruf unter einen Hut zu bekommen.

(tref)
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